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Kursächsische Soldaten im 18. Jahrhundert (1728-1789). Studien zu Lebenswelt, Alltag und Kultur
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Kroll
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5356419
Bis vor wenigen Jahren wurde Militärgeschichte in Deutschland nahezu ausschließlich unter politik- und diplomatiegeschichtlichen Fragestellungen betrieben. Im Mittelpunkt der insbesondere von ehemaligen oder noch aktiven Militärs verfassten Arbeiten, die zudem einseitig auf die Verhältnisse in Preußen konzentriert waren, standen fast immer die Beschreibung von Kriegsoperationen und Schlachten oder aber die Leistungen einzelner herausragender Heerführer. Auf der anderen Seite wurden andere wichtige Themenfelder weitgehend vernachlässigt. Dazu zählen auch der Alltag und die Erfahrungswelt einfacher Soldaten des Kurfürstentums Sachsen im 18. Jahrhundert, die Gegenstand des beantragten Forschungsvorhabens sind. Kursachsen stellte im Untersuchungszeitraum als mittelgroßes Territorium mit einem im internationalen Vergleich nicht unbedeutenden Heer in Mitteleuropa einen wichtigen Machtfaktor dar. Angesichts des Mangels an einschlägigen Vorarbeiten bemüht sich die Studie um eine möglichst umfassende Darstellung der Sozial-, Alltags- und Kulturgeschichte sächsischer Soldaten in Friedens- wie in Kriegszeiten. Unter anderem wird untersucht, unter welchen Umständen ein Soldat zum Heer kam, wie sein Lebensalltag (häufig mit Frau und Kindern) in der Garnison in Friedenszeiten aussah, zu welchen Veränderungen der Einsatz im Krieg führte und wie schließlich die rechtliche, soziale und wirtschaftliche Situation ehemaliger Soldaten aussah. Abschließend erfolgt ein Vergleich der wesentlichen Ergebnisse mit den Verhältnissen in anderen europäischen Staaten.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Kooperationspartner
Professor Dr. Kersten Krüger