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Einschätzung der Prognose bei Malignem Melanom auf der Grundlage von Veränderungen im Tumorgenom

Antragstellerin Katharina Ginter
Fachliche Zuordnung Dermatologie
Hämatologie, Onkologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 535704065
 
Das Maligne Melanom ist mit ca. 19 Fällen pro 100.000 Einwohner pro Jahr eine häufige Krebsform in Deutschland. Im Gegensatz zu anderen Tumorentitäten besteht eine relativ hohe Inzidenz in jungen Lebensjahren. Zudem wird es bei unscheinbarem Hautaspekt und mangelnden Beschwerden oft spät entdeckt und bildet früh Metastasen. Trotz der Einführung neuer Therapien ist die Mortalität beim metastasierten Melanom derzeit weiterhin hoch. Im Rahmen meines Forschungsaufenthaltes möchte ich dazu beitragen, jene Primärtumore besser zu erkennen, die zum Zeitpunkt der Exzision bereits metastasiert haben, so dass für diese Patientinnenen und Patienten eine adjuvante systemische Behandlung erfolgen kann bevor Metastasen klinisch manifest werden. Dies soll zu einer effektiveren Therapie und einer höheren Überlebenswahrscheinlichkeit beim Malignen Melanomen führen. In der aktuellen medizinischen Leitlinie wird empfohlen, erst ab Stadium III (Lymphknotenmetastasen) eine systemische Therapie zu erwägen. In diesem Stadium ist die genetische Vielfalt der Tumorzellen bereits jedoch fortgeschritten, was die Wahrscheinlichkeit für resistente Subklone erhöht. Durch eine adjuvante medikamentöse Therapie in früheren Stadien könnten die Heilungschancen erhöht werden. Dies birgt jedoch das Risiko, Patientinnen und Patienten mit einem geringen Progressionsrisiko unnötig zu behandeln und damit zu schaden. Das Ziel unserer Forschung soll daher sein, die Assoziation zwischen Tumorprogression und verschiedenen Parametern wie genetische Veränderungen, Zustand des Tumorstromas oder tumorgerichtete Immunreaktionen zu untersuchen. Im Rahmen meines Forschungsaufenthaltes am Helen Diller Family Comprehensive Cancer Center, San Francisco, USA, sollen aus einer dort existierenden Patientendatenbank aus den Jahren 2002-2015 zwei im Metastasierungsrisiko vergleichbare Kohorten mit jeweils 200 Patientinnen und Patienten ausgewählt werden, die innerhalb eines Beobachtungszeitraums von mindestens 5 Jahren Metastasen oder keine Metastasen entwickelt haben. In einem nächsten Schritt werden sowohl die Mutations- und Kopienzahl von melanomrelevanten Genen als auch genomweite Veränderungen der DNA-Kopienzahl und Heterozygotie bestimmt. Diese Informationen werden statistisch ausgewertet, um genetische Veränderungen, die mit einem erhöhten Risiko für eine Tumorprogression assoziiert sind zu erkennen. Das prognostische Modell wird anschließend anhand einer zweiten, unabhängigen Kohorte von 300 Patientinnen und Patienten überprüft werden und mit traditionellen Risikoparametern wie Tumordicke, Ulzeration, Geschlecht, anatomische Lage oder Sentinel-Lymphknotenstatus verglichen werden. Ziel der Forschung ist es, hierdurch einen Prototyp für einen klinischen Test zur Einschätzung des Progressionsrisikos von malignen Melanomen zu entwickeln und zu validieren. Hierauf können zukünftige Kriterien zur früheren adjuvanten medikamentösen Therapie bei Malignem Melanom basieren.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug USA
 
 

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