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Generationenwandel als religiöser und weltanschaulicher Wandel: Das Beispiel Ostdeutschlands

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5358121
 
In der DDR hat sich nach 1945 ein massiver Prozess der Entkirchlichung und der Abkehr von religiösen Überzeugungen vollzogen. Dabei wirkten staatliche Repression, Kult- und Weltanschauungskonkurrenz, Sozialisationseffekte der zur Normalität gewordenen Konfessionslosigkeit und ein allgemeiner Säkularisierungsprozess zusammen mit dem Ergebnis, dass Ostdeutschland heute zu den wenigen Ländern gehört, in denen Konfessionslose und explizit atheistische Personen die Mehrheit bilden. Es ist von Westdeutschland in dieser Hinsicht nach wie vor klar unterschieden. Zu diesem Resultat, das die Wiedervereinigung Deutschlands überdauert hat, hat zweifellos auch der Versuch der SED beigetragen, an die Stelle von Religion eine "Wissenschaftliche Weltanschauung" zu setzen. Allerdings haben verschiedene "Generationen" in unterschiedlicher Weise an diesen Prozessen partizipiert. Neuere Ergebnisse deuten zudem auf eine gewisse Öffnung gegenüber religiösen Fragen bei den nach 1975 Geborenen. In einer qualitativen Studie soll mit verschiedenen Instrumenten untersucht werden, wie sich dieser Prozess der Abwendung und einer partiellen erneuten Öffnung gegenüber Religiosität in verschiedenen Generationen vollzogen hat. Dabei geht es auch um die Frage, ob sich dabei generationsspezifische Konfliktlagen und Weltsichten herausarbeiten lassen und inwiefern das Generationenverhältnis selbst zum Motor des religiösen und weltanschaulichen Wandels wird. Der Schwerpunkt liegt auf der Herausbildung und genaueren Bestimmung der sog. "Wissenschaftlichen Weltanschauung" und ihrer möglichen Vorläufer und auf der Frage, ob und in welcher Weise die partielle religiöse Öffnung der jüngsten Generation sich davon absetzt und welche Weltsicht sich wiederum in dieser Generation entwickelt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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