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Anführung - Ein nicht-sprachliches Mittel der Sprache

Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5358534
 
Thema des Buches ist die semantische Analyse sprachlicher Anführung und ihre formal-logische Modellierung. Anführung ist kein gewöhnliches Mittel der Bezugnahme in der Sprache: Einer Anführung sieht man buchstäblich an, was sie bezeichnet, und sie kann in ihrem Bezug nicht fehlgehen. Diese Merkmale werfen insbesondere zwei Fragen auf: Welcher Art ist die Bezugnahme bei Anführung? Welche logische Struktur haben Sätze mit Anführung? Teil I beantwortet die erste Frage. Es werden alle vertretbaren Positionen systematisch vorgestellt und anhand von Adäquatheitsbedingungen diskutiert. Die Art der Anführungsbezugnahme wird als exemplifizierende Bezugnahme bestimmt. Exemplifikation ist der nicht-sprachliche Kern der Anführung. Zwei konkurrierende Konzeptionen können diese Besonderheit der Anführung erklären: Die eine versteht Anführung als kontextuelle Umdeutung eines Ausdrucks dahingehend, dass der angeführte Ausdruck sich selbst bezeichnet. Die andere fasst Anführungszeichen als Funktoren auf, die angewendet auf einen Ausdruck eine Art Namen für den Ausdruck erzeugen. In Teil II werden diese informellen Ansätze formal modelliert. Die beiden zunächst rivalisierenden Logiksysteme erweisen sich aber als deskriptiv äquivalent, und die echten logischen Alternativen - substitutionelle gegenüber referentieller Qualifikation über angeführte Ausdrücke - bleiben in ihrer philosophischen Deutung der Anführung neutral. Es zeigt sich also, dass durch den Filter der Logik gesehen der Unterschied zwischen den beiden Anführungskonzeptionen als Oberflächenmerkmal erscheint und ihre Rivalität in diesem Sinne verschwindet.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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