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Multisensorische Interaktionen des vestibulären Kortex in der funktionellen Bildgebung mit PET und fMRI

Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2002 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5358831
 
Erstellungsjahr 2009

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Bildgebende Untersuchungen der Hirnaktivität des Menschen bei vestibulären, visuellen und akustischen Reizen ergaben wertvolle Aufschlüsse über die kortikale Verarbeitung in multisensorischen vestibulären Arealen des temporo-parietalen Kortex und in der Insel sowie über die Interaktionen der verschiedenen sensorischen Systeme beider Hemisphären. Wichtigste Ergebnisse scheinen uns: 1.) Die Entdeckung einer reziproken inhibitorischen Interaktion zwischen den Sinnessystemen, vor allem dem visuellen und vestibulären System, sowie zwischen beiden Hemisphären visuo-visuell. Dieses Prinzip erlaubt die kontextgebundene Aufmerksamkeitsverlagerung auf ein Sinnessystem (durch Unterdrückung des anderen) und/oder in ein Halbfeld des egozentrischen Raumes. 2.) Es konnte eine Dominanz des vestibulären Systems in der nicht dominanten Hemisphäre (bei Rechtshändern rechts, bei Linkshändern links) mehrfach belegt werden, sowohl für Bogengangsreize als auch für Otolithenreize. Phylogenetisch und ontogenetisch ergibt sich daraus die Hypothese, dass die Entwicklung der Dominanz des vestibulären Systems mit der Ausbildung der Händigkelt und der Sprache in getrennten Hemisphären des Menschen zusammen hängt. 3.) Der erstmalige Nachweis der Entwicklung einer Hippocampusatrophie mit Störungen der Navigation und des Raumgedächtnisses bei bilateralen Labyrinthausfällen (nicht bei einseitigem Ausfall) unterstützt die funktionelle Bedeutung der aus tierexperimentellen Studien bekannten vestibulären VeriDindungen zum Hippocampus. Offenbar liefert das vestibuläre System ein für die Raumorientierung wichtiges dreidimensionales Koordinatensystem.

 
 

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