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Präsentative Symbole - Elemente einer Philosophie der Kulturen

Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5359422
 
Auf den Spuren Cassirers hat Susanne Langer gezeigt, daß symbolische Artikulation wéit über die diskursive Sprache hinausreicht. So wird eine symbolische Funktion zugänglich, die nicht auf geregeltes Zeichensystem wie die Sprache zurückgreifen kann, sondern auf die Zeichenqualitäten konkreter Gegenständlichkeit verwiesen ist. Dieser nicht-diskursive Symbolismus drückt Bedeutung durch die Beziehung zwischen sinnlichen Einheiten aus, die sich als Symbole "präsentieren". Der präsentative Symbolismus ergänzt die Logik des Diskurses und schafft so die Voraussetzung für eine allgemeine philosophische Symboltheorie. An diese symboltheoretische Wende schließt meine Arbeit an: im ersten Teil unter historischen und systematischen, im zweiten unter interkulturellen Aspekten. Hisktorisch läßt sich zeigen, wie sehr das abendländische Sprachdenken durch den Bezug auf präsentative Symbole begleitet wird, in der theologischen Formel von der Sprache der Dinge kommt das zum Ausdruck. Systematisch hat Cassirer den Anspruch begründet, daß Kulturphilosophie die ganze Vielfalt symboloischer Welten zum Thema haben muß, auch die strukturalistische Semiotik im Anschluß an Saussure ist daran orientiert, die symbolischen Formen jenseits der Sprache einzubeziehen, bei Jacobson ist das gut zu sehen. Interkulturell ergibt sich aus dem Unterschied von diskursiv und präsentativ eine Typologie kultureller Formen und im besonderen die Vermutung, daß eine Kultur wie die Japans eher präsentativ ausgerichtet ist. Die präsentativen Symbole eröffnen so ein Feld zwischen den Kulturen, das sich in einer symbolphilosophischen Perspektive sinnvoll erschließen läßt.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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