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Die Erinnerungsbilder Ägyptens in der französichen Literatur des 19. Jhs.

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2002 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5360048
 
Der Literaturgeschichtsschreibung zum französischen 19. Jh. eröffnet sich ein Feld, auf dem kulturwissenschaftliche Fragestellungen weitreichende Ergebnisse versprechen: Es geht um die Auseinandersetzung der Literatur dieses Jahrhunderts mit der Kultur Ägyptens, die bei nahezu allen bekannten Autoren stattgefunden hat. Das 19. Jh. hatte mit der Expedition Napoleons nach Ägypten eingesetzt und zur Entzifferung der Hieroglyphen geführt. Mit der Entstehung der Ägyptologie wurde die Möglichkeit eröffnet, die bis dahin weitgehend unerklärbare Vorgeschichte Europas freizulegen und zu verstehen. Die aus der Napoleonexpedition resultierende wissenschaftliche Beschäftigung mit der ägyptischen Kultur - festgehalten in der "Description de l' Egypte" (1809-1828) - zeugt allerdings weitgehend von einer imperialen bzw. kolonialistischen Sichtweise: Über die Beschreibung der Monumente Ägyptens versichert man sich der eigenen kulturellen Überlegenheit. Demgegenüber wird auf dem Feld spielerischer literarischer Erfahrung die ägyptische Kultur im Verlauf des Jahrhunderts zunehmend als ursprüngliche Stätte des Wissens und der menschlichen Phantasie entdeckt. Die französische Literatur der Moderne greift damit seit der griechischen und römischen Antike überlieferte Erinnerungsbilder von Ägypten auf und stellt diese dem Utilitarismus ihrer Zeit gegenüber.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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