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Die Konstruktion frühneuzeitlicher Identitäten: Kleidung in Albrecht Dürers Werken

Antragstellerin Dr. Dilshat Kharman
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 536024075
 
Die beiden Hauptziele des Projekts sind: 1. Die Rolle von Kleidungsdarstellungen bei der Konstruktion nationaler, religiöser und kultureller Identitäten in Europa der frühen Neuzeit zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf dem Beitrag von Dürers Werken zu diesem Prozess liegt. Die Kunstwerke, die im Rahmen dieses Projekts analysiert werden sollen, stammen aus verschiedenen Schaffensperioden Albrecht Dürers: Zeichnungen, graphische Zyklen, separate Drucke zu religiösen, moralischen und philosophischen Themen, religiöse Gemälde, Zeichnungen und Porträts. Die Porträts geben einen Einblick in die Art und Weise, wie Kleidung und Mode zur Darstellung regionaler und nationaler Identitäten im frühneuzeitlichen Europa verwendet wurden, die Zeichnungen bieten einen intimeren Blick auf einzelne Kleidungsstücke und Accessoires, und die religiösen, allegorischen und mythologischen Werke verwenden die Kleidung, um symbolische Bedeutungen zu vermitteln. 2. Vergleich von Dürers Darstellungen von Kleidung mit denen anderer Künstler dieser Zeit und Untersuchung ihres Einflusses auf spätere europäische Künstler, um die Auswirkungen ihres Beitrags zur Entstehung nationaler, religiöser und kultureller Identitäten im Europa der frühen Neuzeit zu bewerten. Ein Vergleich mit Werken von Dürers Vorgängern und Zeitgenossen, sowohl aus Deutschland (wie Martin Schongauer, Albrecht Altdorfer und andere) als auch aus Italien (Giovanni Bellini, Andrea Mantegna und andere), wird es ermöglichen, den Grad der Originalität von Dürers Ansatz bei der Darstellung von Kleidung zu erfassen. Die Werke von Dürers jüngeren Zeitgenossen, Schülern und Nachfolgern wie Hans Baldung Grien, Matthias Grünewald oder Hans Holbein dem Jüngeren werden untersucht, um zu zeigen, wie seine Darstellungen von Kleidung ihre eigenen Vorstellungen von Kostüm und dessen Bedeutung geprägt haben könnten. Das Ergebnis dieses Projekts wird der Kunstgeschichte und den Kulturwissenschaften in folgender Weise zugutekommen: 1. Durch die Herstellung sinnvoller Verbindungen zwischen bisher unerforschtem Material (neu identifizierte visuelle Elemente der Tracht in Druckgrafiken, Zeichnungen und Gemälden von Albrecht Dürer und anderen Künstlern) und bedeutenden wissenschaftlichen Werken der Geschichts- und Kulturwissenschaften, was zu einem neuen Verständnis darüber führt, wie die visuelle Kultur an der Gestaltung von Identitäten beteiligt ist. 2. Indem sie die Zusammenhänge zwischen der materiellen Kultur, ihrer Repräsentation und den religiösen und humanistischen Bewegungen in der frühen Neuzeit beleuchtet. 3. Durch ein tieferes Verständnis von Albrecht Dürers Rolle bei der Gestaltung der visuellen Kultur seiner Zeit. 4. Durch die Anregung weiterer Forschungen an der Schnittstelle von Kunstgeschichte, materieller Kultur und historischer Theorie und durch die Anregung neuer Ansätze für das Studium der visuellen Kultur.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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