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Die Entdeckung des Altertums. Der Umgang mit der römischen Vergangenheit Süddeutschlands im 16. Jahrhundert

Antragsteller Professor Dr. Martin Ott
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5360969
 
Die Dissertation verfolgt den Umgang mit Inschriften und Münzen aus der römischen Antike in Süddeutschland: das Finden, Deuten und Dokumentieren dieser Relikte sowie ihre Verwendung in der lokalen und regionalen Historiographie. Hintergrund ist die Rezeption der italienischen Renaissance in Süddeutschland um das Jahr 15oo. Die antiken Fundmünzen wurden systematisch nach Kaiserbildern gesammelt und ohne Ortszuweisung dokumentiert. Hier ließ sich anhand des Weges einzelner Münzen vom zufälligen Fund bis in fürstliche Sammlungen die Reichweite des gebildeten Zuganges zu Antiken in der Gesellschaft erschließen. Die römische Inschriften wurden in besonderer Dichte und in engem Bezug zur Geschichte der Landschaft verzeichnet. Der Rahmen war eine in der Forschung bislang weithin unbeachtete literarische Tradition des Humanismus, die Inschriftensylloge. Die Dissertation identifiziert dieses Genre als Modus der Landes- und Stadtbeschreibung nach vermeintlich antikem Vorbild und analysiert seine Übernahme und Weiterentwicklung in Süddeutschland im 16. Jahrhundert. Gerade hier erwies sich die Inschriftensylloge als Schlüsselgenre der humanistischen Neugestaltung sowohl der lokalen und regionalen Historiographie als auch der Landesbeschreibung.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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