Molekulargenetische Analyse züchterisch verwendbarer CMS-Systeme bei Vicia faba
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Bei Vicia faba L. sind vier verschiedenen CMS-Systeme bekannt: CMS447, CMS350, CMS199, CMS297. Keines davon hat zur Züchtung von Hybridsorten und zur Produktion von Hybridsaatgut geführt. Die Gründe sind Instabilität der Pollensterilität und spontane Reversion zur Pollenfertilität. In diesem Projekt wurde über drei Jahre das System CMS199 phänotypisch, züchterisch-genetisch untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass homozygote, revertierte oder partiell restaurierte Linien einen graduellen, kontinuierlichen Selektionsgewinn in Richtung steigender oder fallender Pollenfertilität eriauben. Dieser Befund spricht gegen die Mitwirkung von Mutation oder Transposons an dieser genetischen Variation. Fertile Revertanten verhalten sich als Mutter bzw. als Vater wie der (zur CMS-Linien isogene) Maintainer Afg187. Das Zytoplasma (bzw. die Mutter) eines als Bestäuber eingesetzten Genotyps ist von signifikanter und hoher Bedeutung für dessen Restorer- bzw. Maintainer-Eigenschaft. Im Mittel ist eine Hybride zwischen der Linien CMS199 und einem Restorer ein ähnlich guter Maintainer (bzw. ähnlich schlechter Restorer) wie der Maintainer Afg187 - allerdings nicht für die Steril-Erhaltung der Linie CMS199 selbst (d.h., nicht auf max. hohem Niveau der Sterilität). Das System CMS199 ist für einen Einsatz in der Hybridzüchtung nicht tauglich. Diese Befunde sind molekulargenetisch nicht aufgeklärt.