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Untersuchung der Bedeutung kognitiver Fähigkeiten für die finanzielle Inklusion von Haushalten in Kenia

Fachliche Zuordnung Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 536269867
 
Finanzielle Inklusion gilt als bedeutendes Ziel in der Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele. Um die Zahl der 1,4 Milliarden, finanziell exkludierten Haushalte zu verringern, bedarf es jedoch weiterer wissenschaftlicher Erkenntnisgewinne. Insbesondere die Rolle kognitiver Funktionen hat in diesem Zusammenhang bisher wenig Beachtung in der Fachliteratur erfahren. Vier Forschungspakete in diesem Vorhaben können einen relevanten Beitrag zu der Untersuchung der Rolle kognitiver Fähigkeiten für finanzielle Inklusion leisten. Der Zugang zu Krediten konstituiert einen wichtigen Pfeiler zur finanziellen Inklusion. Kreditzugang wird in der Literatur zu diesem Thema mit Chancen, z.B. Armutsverringerung, und Risiken, z.B. Überschuldung, für Konsumenten verbunden. Sowohl bei der Kreditnutzung als auch bei deren Risikobewertung könnten kognitive Fähigkeiten eine bedeutende Rolle spielen; diese mögliche Rolle kognitiver Fähigkeiten wurde nach Kenntnis des Antragstellers jedoch noch nicht untersucht. Die ersten beiden Forschungspakete zielen daher darauf ab, eine Grundlage zu bilden, um diese Forschungslücke zu verringern. Im ersten Forschungspaket wird ein Mediationsmodell geschätzt, um die Rolle von Risikoaversion als erklärenden Mechanismus eines möglichen Zusammenhangs von kognitiven Fähigkeiten und Kreditzugang zu untersuchen. Im zweiten Forschungspaket werden Regressionsmodelle geschätzt, in welchen der Zusammenhang zwischen kognitiven Fähigkeiten und Kreditausfällen untersucht werden; dies bildet eine bedeutende Grundlage für weitere wissenschaftliche Studien. Weiterer Forschungsbedarf im Bereich der finanziellen Inklusion besteht in Bezug auf die Frage, ob DFD finanzielle Inklusion für rurale Haushalte tatsächlich erhöhen. Das dritte Forschungspaket in diesem Vorhaben befasst sich daher mit der Untersuchung, inwiefern sich die Nutzung von und der Zugang zu DFD entlang eines Stadt-Land-Kontinuums, z.B. aufgrund sinkender kognitiver Fähigkeiten, ändert. Die Analyse erfolgt ebenfalls mittels eines Mediationsmodells, bei welchem die Nutzung von DFD die unabhängige Variable und das Stadt-Land-Kontinuum die abhängige Variable bilden; kognitive Fähigkeiten manifestieren einen erklärenden Mechanismus. Diese Untersuchung hat eine direkte Relevanz für PolitikentscheiderInnen und Anbieter von DFD. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob kognitive Fähigkeiten auch die Effekte von DFD, z.B. in Bezug auf Konsumglättungsfähigkeit, moderieren. Zur Beantwortung dieser Frage soll ein Regressionsmodell geschätzt werden, in welchem die erklärende Variable die Interaktion zwischen kognitiven Fähigkeiten und der Nutzung von digitalen Finanzprodukten ist und die abhängige Variable die Konsumglättungsfähigkeit von Haushalten. Für die Schätzung bieten sich verschiedene statistische Methoden wie z.B. propensity score matchings oder Instrumentalvariablenschätzung an. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind von hoher Bedeutung für PolitikentscheiderInnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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