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Ausweitung und Personalisierung der Behandlung von Depression: eine systematische Übersicht und Metaanalyse von Ein-Personen-Studien
Antragsteller
Professor Dr. Levente Kriston
Fachliche Zuordnung
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 536285077
In Deutschland erfüllen jedes Jahr ungefähr acht von hundert Menschen die Kriterien einer Depression. Depressive Erkrankungen haben häufig schwerwiegende Folgen für die Betroffenen, ihr familiäres Umfeld, ihre sozialen Beziehungen und ihre Arbeitsfähigkeit. Es gibt mehrere Behandlungen für Depression (z.B. verschiedene Medikamente und verschiedene Formen von Psychotherapie), die in groß angelegten Studien nach hohen wissenschaftlichen Standards mit Hunderten Personen geprüft worden sind. Zwei von fünf Personen sprechen aber auf die zuerst angebotene Behandlung nicht ausreichend an. Dabei ist es aufgrund der vorliegenden Ergebnisse bisher kaum möglich vorherzusagen, wer auf welche der verfügbaren Behandlungen ansprechen wird. Zudem werden aus den groß angelegten wissenschaftlichen Studien Personen mit ungewöhnlichen oder schwer zu behandelnden Merkmalen (zum Beispiel hohes Alter, Begleiterkrankungen, unklare Diagnose) häufig ausgeschlossen, so dass unklar ist, inwieweit die Behandlungen bei ihnen wirken. Die sogenannten „Ein-Personen-Studien“ bestimmen oder vergleichen die Wirkung von Behandlungen für einzelne Personen. Sie können die traditionellen wissenschaftlichen Studien sinnvoll ergänzen. Erstens erleichtern sie die Untersuchung von neuen, bisher nicht erprobten oder aus der Versorgung anderer Erkrankungen übernommenen Behandlungen. Zweitens ermöglichen sie die Berücksichtigung von Personen, die aus den groß angelegten Studien in der Regel ausgeschlossen werden. Drittens können sie unter Alltagsbedingungen durchgeführt werden und den wissenschaftlichen Beleg für die Wirkung einer Behandlung unmittelbar für die betroffene Person erbringen. Die vorliegende Studie hat zum Ziel, die Erkenntnisse aus Ein-Personen-Studien zur Behandlung von Depression in einer systematischen Übersichtsarbeit zusammenzufassen. Dabei können Hinweise auf die Wirkung neuer Behandlungen, wissenschaftliche Erkenntnisse für die in Studien bisher vernachlässigten Personengruppen und Informationen zum Nutzen von unter Alltagsbedingungen durchgeführten Ein-Personen-Studien gewonnen werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen