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Ein Garten in Katmandu/Nepal und seine Vorbilder aus Asien und Europa. Zur Geschichte des Okzidentalismus in Asien.

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5363763
 
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde in Katmandu von einem hohen Offizier der seinerzeit herrschenden Rana-Familie ein Garten angelegt. Obwohl Nepal damals noch ein abgeschlossenes Land war, das nur sehr wenigen Europäern gestattete, dort zu leben, zeigt sich ein Garten mit zahlreichen Anleihen westlicher Vorbilder. Die Übernahme westlicher Vorbilder in einen asiatischen Garten wird hier als "okzidentales" Gegenstück zu den "orientalisierenden" Gärten in Europa verstanden. Bald nach Erscheinen von Edward Saids "Orientalisme" 1978 wurden seine Thesen allgemein aufgegriffen. Verstärkt durch die Vorstellung einer "politischen Korrektheit" galt seither die wissenschaftliche und künstlerische Beschäftigung des Westens mit dem Orient als Anmaßung und stand für kolonialen Machtanspruch. Auf der anderen Seite erklärten ideologiekritische Thesen die Übernahme westlicher Vorstellungen und Stile in der Kunst und Architektur Asiens als eine quasi erzwungene Anpassung der "Unterdrückten" an die imperialen Übergriffe des Westens. Das Studium des Gartens von Katmandu stellt das Phänomen einer stilistischen Komposition westlicher und asiatischer Traditionen vor und wird den politischen sowie den kreativen Bedingungen des Orientalismus/Okzidentalismus nachgehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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