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Hieronymus Münzer und die Nürnberger Wissensgesellschaft

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2002 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5364150
 
Von der Westeuropareise des Hieronymus Münzer 1494 ist ein gut 200 Folien umfassender Bericht überliefert, der aber bisher fast ausschließlich als Steinbruch für Quellenauszüge und Detailinterpretationen benutzt wurde. Der Text weist vielfältige Querverbindungen zu anderen Reiseberichten auf, denn er nährte sich aus dem grenzüberschreitenden Wissensfundus gelehrten Austauschs. Zudem war er wesentlich von den Erfahrungen und Erwartungen örtlicher geistiger Eliten geprägt, die ihrerseits wieder von der besonderen Stellung Nürnbergs im Zentrum des gesamteuropäischen Kommunikationsnetzes profitierten. Damit gehört das Werk auch in den Zusammenhang einer gesamteuropäischen Adels- und Gelehrtenkultur. Ziel des Vorhabens ist es, die Wissensgesellschaft Nürnberg in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zu beschreiben, den Text von Münzers Bericht in kritischer Bearbeitung bereitzustellen und mit einem wissenschaftlichen Apparat zu versehen. Dazu wird die Nürnberger Dokumentation durch gezielte "Probebohrungen" im Ausland ergänzt. Schließlich ist zu fragen, wie und in welchem Maße Austausch und Kulturtransfer in weiter gefaßte Entwicklungen eingebunden waren; neben den Trägern des neuen Wissens wird mithin auch dessen Rezipienten und dessen Verarbeitung besondere Aufmerksamkeit gelten. Konkretes Arbeitsergebnis sollen eine kommentierte Ausgabe des lateinischen Textes sowie eine begleitende Monographie sein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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