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Zwischen Theologie, frühmoderner Naturwissenschaft und politischer Korrespondenz: Die sozinianischen Briefwechsel

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 536427265
 
Mit der graphbasierten digitalen Edition der sozinianischen Briefwechsel wird die Quellenbasis bereitgestellt, die der Erschließung des transkonfessionellen Ringens in Europa um neue Ausbalancierung von Theologie, frühmoderner Naturwissenschaft und Politik dient. Die Edition umfasst die Zeitspanne von ca. 1580 bis ca. 1740, womit sie für die Prozesse von dem konfessionellen Zeitalter bis in die Aufklärungsepoche hinein informativ ist. In den katalogisierten 2.094 Briefen, welche die Sozinianer untereinander und mit den Gelehrten der anderen Konfessionen austauschten, spiegeln sich die komplexen Interdependenzen zwischen dem historisierend-rationalisierenden Zugriff auf religiöse Inhalte, den frühmodernen naturwissenschaftlichen Fragestellungen inklusive ihrer Methodik und den politischen Korrespondenzen wider. Darüber hinaus gewähren die sozinianischen Briefwechsel aufschlussreiche Einblicke in die weite Teile Europas umspannenden gelehrten Netzwerke. Eine für die Forschung benötigte historisch-kritische Gesamtausgabe der sozinianischen Briefwechsel ist gleichwohl bislang nicht vorhanden: Mittels der Förderung der DFG werden sie erstmals vollständig erfasst und aufgearbeitet. Nebst einer textkritischen und sachlichen Kommentierung sowie Regesten bietet die geplante graphbasierte digitale Edition den Nutzen geographischer, personen- und sachbezogener Auswertungsmöglichkeiten über eine systematische Verschlagwortung der edierten Texte. Außerdem integriert die Edition die den Briefen beiliegenden und in den meisten Fällen in Form ausgearbeiteter Kupferstiche veröffentlichten Zeichnungen astronomischer Phänomene, welche die in den Briefwechseln thematisierten Sachverhalte visualisieren. Genauso verfährt sie mit den bislang nicht publizierten politischen Nachrichten, die weit über 400 Schreiben beigefügt sind. Auf diese Art und Weise werden quellentechnische Voraussetzungen geschaffen, die neue interdisziplinäre Forschungsfelder für die Theologie-, Philosophie-, Wissenschafts- und Kulturgeschichte eröffnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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