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Qualitative und quantitative Veränderungen der Darmflora bei hämato-onkologischen Patienten nach Chemotherapie, sowie autologer oder allogener Knochenmark-/Blutstammzell-Transplantation

Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5364697
 
Hämato-onkologische Patienten sind in besonderer Weise infektionsgefährdet. Zur Präventation endogener oder exogener Infektionen erhalten sie zumindest während der neutropenischen Phase eine Antibiotikaprophylaxe oder -therapie, die zu einer Verschiebung des Erregerspektrums und zunehmend zur Selektion antibiotikaresistenter Bakterien geführt hat. Die Antibiotikabehandlung und die im Rahmen der jeweiligen Grunderkrankung notwendige Chemotherapie und/oder Stammzell- bzw. Knochenmarktransplantation führt durch die völlige Zerstörung der Mukosa und im Fall der allogenen Knochenmarktransplantation die neue immunologische Identität zu einer drastischen Veränderung der Darmflora. Dies ist bisher mit molekulargenetischen Verfahren nicht untersucht worden. Daher sollen mit dem gesamten derzeit verfügbaren Repertoir mikrobiell ökologischer Verfahren qualitative und quantitative Veränderungen in der Zusammensetzung der Oral- und Darmflora der o.g. Patienten vor, während und nach Therapie untersucht werden. Durch Verwendung molekulargenetischer Verfahren können dabei auch bisher nicht kultivierte Bakterien einbezogen werden. Parallel dazu sollen verschiedene Antibiotikaresistenzgene ebenfalls qualitativ und quantitativ erfaßt werden, um die Aufnahme, Verbreitung und Zunahme dieser Resistenzmarker unter dem selektiven Druck einer antimikrobiellen Chemoprophylaxe und/oder -therapie abschätzen zu können. Bei diesem Vorgehen werden auch Resistenzgene bisher nicht kultivierter Bakterien erfaßt. Wir hoffen auf diese Weise die Veränderung der Darmflora und den Genpool und die Übertragung von Resistenzgenen innerhalb der komplexen intestinalen Mikroflora möglichst umfassend beschreiben zu können. Wir erwarten von diesen Studien einen Überblick über die Zusammensetzung der Darmflora bei dieser wichtigen Patientengruppe, neue diagnostische Ansätze und die Entwicklung geeigneter präventiver, bzw. therapeutischer Strategien. Ziel sollte es sein, den Einsatz von Antibiotika zu minimieren und über eine nahrungsabhängige Umstellung die natürliche Standortflora zu stärken, eine bessere Kolonisierungsresistenz zu erreichen und möglicherweise auch positive Auswirkungen auf die Graft-versus-HostReaktion zu erzielen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Georg Maschmeyer
 
 

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