Detailseite
Projekt Druckansicht

Beschreibung von Phänotypen der weißen Substanz für psychomotorische Funktionen in großen Kohorten gesunder Personen und Patienten mit psychischen Erkrankungen über die gesamte Lebensspanne

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 536508040
 
Psychomotorische Auffälligkeiten in Form von Muskelschwäche der Hände, sitzendem Verhalten, psychomotorischer Verlangsamung, Apathie, Angst und kognitiver Beeinträchtigung sind zentrale klinische Merkmale mit transdiagnostischer Bedeutung. Objektiv messbare psychomotorische Auffälligkeiten können nützliche, nicht-invasive, kostengünstige und schnell durchzuführende Indikatoren für allgemeine gesundheitsbezogene motorische, affektive und kognitive Beeinträchtigungen bei gesunden Menschen und psychiatrischen Patienten sein. Es fehlen jedoch noch groß angelegte Bildgebungsstudien, die Aufschluss über die Rolle der Faserbahnen der weißen Substanz (WM) in der Psychomotorik von Gesunden und Patienten mit psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Depression, Schizophrenie-Spektrum-Störungen (SSD), leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) und Alzheimer-Demenz (AD) geben könnten. Außerdem ist noch nicht bekannt, wie WM-Veränderungen die Beziehung zwischen den drei psychomotorischen Domänen (Motorik, Affektivität und Kognition) bei gesunden Menschen und psychiatrischen Patienten über die gesamte Lebensspanne modulieren. Dieses bi-zentrische Forschungsprojekt wird diese Lücken schließen, indem es Assoziationen zwischen verschiedenen Messungen psychomotorischer Funktionen und mikrostrukturellen WM-Veränderungen bei über 2400 gesunden Personen und mehr als 1500 psychiatrischen Patienten über die gesamte Lebensspanne unter Verwendung von Daten aus zwei großen Konsortien (Human Connectome Project (HCP) und Alzheimer's Disease Neuroimaging Initiative (ADNI)) sowie aus unseren eigenen Arbeitsgruppen, die mit Hilfe modernster Verfahren der computergestützten Bildanalyse für diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (dMRI) wie Traktometrie, Radiomics und Deep Learning analysiert werden. Insgesamt integriert diese Studie multivariate Daten aus verschiedenen großen Populationen und stellt einen Schritt in Richtung eines besseren Verständnisses der psychomotorischen Funktionen bei gesunden Personen und psychiatrischen Patienten über die Lebensspanne dar, was eine zwingende Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Forschern ist. Durch die Nutzung der neuesten technologischen Entwicklungen in den Bereichen der dMRI-basierten WM-Forschung und der medizinischen Datenanalyse zur Erreichung dieser Ziele wird die vorgeschlagene Studie diese Technologien auch in der Praxis erproben und ihren diagnostischen Wert für psychomotorischen Auffälligkeiten über verschiedene psychiatrische Diagnosen über die Lebensspanne hinweg untersuchen und dazu beitragen, neue Rahmenbedingungen für die moderne neurowissenschaftliche Forschung zu schaffen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Dr. Peter Neher
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung