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Positionelle Klonierung der ursächlichen Gene von autosomal-rezessiv vererbten Charcot-Marie-Tooth`schen Erkrankungen des Typs 2 in den Ästen einer costa-ricanischen Familie
Antragsteller
Professor Dr. Bernd W. Rautenstrauß (†)
Fachliche Zuordnung
Humangenetik
Förderung
Förderung von 2002 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5365307
Genealogen in Costa Rica ist es durch die Auswertung von Kirchenbüchern geglückt, den Stammbaum von Patienten einer peripheren Neuropathie bis zu einem spanischen Einwanderer-Ehepaar aus dem 16. Jahrhundert zu rekonstruieren. Dieser Stammbaum umfasst mehr als 1700 Mitglieder. Heute sind noch etwa 200 Nachfahren in den benachbarten Dörfern Palmares, Atenas und San Ramon ansässig, darunter sind ca. 70 Patienten einer Charcot-Marie-Tooth´schen Erkrankung des Typs 2 (CMT2). Nachdem die bekannten Genorte und Gene für autosomal-dominante, X-gekoppelte und autosomal-rezessive Formen der CMT als ursächlich ausgeschlossen werden konnten, wurde ein bis dato unbekannter Genort auf Chromosom 19q13.3 für die Patienten aus Palmares identifiziert. Dieser Genort wurde für die Patienten aus Atenas und San Ramon jedoch ausgeschlossen. Ein BAC-Contig des Intervalls wurde in silico konstruiert und die darin enthaltenen ca. 70 Unigene Cluster, ESTs und cDNAs ermittelt. Diese DNA-Abschnitte sollen nun für die Patienten aus Palmares sequenziert werden. Für die Patienten aus San Ramon und Atenas konnte keine Kopplung aus Chromosom 19q13.3 oder andere, bekannte CMT-Loci gefunden werden, daher soll in einer weiteren Genom-weiten Suche ein zweiter Genort sowie die ursächliche Mutation identifiziert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen