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Subjektive Erwartungen von Analysten und Finanzinstituten

Antragsteller Dr. Heiner Beckmeyer
Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 536564399
 
Das Ziel des vorgeschlagenen Projekts ist es, ein besseres Verständnis für die Präferenzen zentraler Akteure in modernen Finanzmärkten zu entwickeln. Es versucht zu beantworten, wie Finanzanalysten und institutionelle Anleger Erwartungen bezüglich des Aktienmarktes bilden, wie diese subjektiven Erwartungen die Preise von Vermögenswerten beeinflussen und in welchem Maße die Erwartungen von Analysten und Institutionen miteinander verflochten sind. Das erste Arbeitspaket untersucht die Determinanten und den Wert der Renditeprognosen von Finanzanalysten. Zunächst bestimme ich durch ein latentes die Determinanten dieser subjektiven Erwartungen. Dadurch wird es möglich, die Bedeutung und den Einfluss individueller Unternehmensmerkmalen, die Gemeinsamkeiten zwischen Prognosen für verschiedene Unternehmen, die allgemeine Komplexität der Renditeprognosen von Analysten sowie das Vorhandensein systematischer Verzerrungen zu verstehen. Das Arbeitspaket untersucht dann den wirtschaftlichen Wert der Analystenerwartungen. Das zweite Arbeitspaket schlägt einen neuen Ansatz zur Aggregation von Prognosen vor, die von Finanzanalysten erstellt wurden. Das typische Unternehmen wird von mehreren Analysten gefolgt, von denen jeder über eigene Informationen verfügt, die in die jeweilige Prognose einfließen. Ich stelle eine Machine Learning Methode, um eine optimale Aggregationsfunktion basierend auf den Charakteristiken des Zielunternehmens sowie den Charakteristiken der Analysten zu schätzen. Dabei werden sowohl ihre bisherige Erfahrung mit dem Unternehmen als auch ihre Erfahrung mit Wettbewerbern Unternehmens berücksichtigt. Diese verbesserte Konsensprognose soll dazu dienen, die zukünftigen Gewinne der Unternehmen genauer vorherzusagen und somit eine bessere Erwartung bezüglich der Unternehmenscashflows darzustellen. Ich nutze diese Methode, um die Evidenz bezüglich der Reaktion von Aktienkursen auf Änderungen im Analystenkonsens erneut zu untersuchen und festzustellen, ob Firmenmanager vorhersehbare Verzerrungen im in der Regel verwendeten Median-Konsens ausnutzen, indem sie ihre Entscheidung zur Ausgabe oder zum Rückkauf von Aktien zeitlich abstimmen. Das dritte Arbeitspaket entwickelt einen Ansatz zur Ermittlung von Präferenzen basierend auf den Portfolios institutioneller Investoren. Während vorherige Studien die Präferenzen von Investoren von Investment- oder Hedgefonds ableiten, konzentriert sich dieses Arbeitspaket darauf, die Präferenzen der Fondsmanager zu ermitteln. Etwa 68% der gesamten U.S. Marktkapitalisierung werden von Investoren gehalten, die verpflichtet sind, das Formular 13F bei der SEC einzureichen. Dadurch wird ihre Nachfrage zu einem entscheidenden Treiber der Preise einzelner Vermögenswerte. Die Aufdeckung ihrer Präferenzen hinsichtlich der Risiken und Chancen, die sich aus den von ihnen getätigten Investitionen ergeben, ist somit ein weiterer Schritt zum Verständnis der Treiber von Vermögenspreisen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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