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Die sakrale Dimension des byzantinischen Kaisertums in der Epoche der letzten Palailogen (1354 - 1453)
Antragsteller
Professor Dr. Klaus-Peter Matschke (†)
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2002 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5365843
Auch im späten Byzanz ist, in interessanter Parallele zur Entwicklung des spätmittelalterlichen westlichen Kaisertums, eine deutliche Veränderung der sakralen Dimension des Kaisertums zu beobachten, die als Entideologisierung und Entsakralisierung gedeutet werden könnte und gedeutet worden ist, die aber wohl eher auf eine Modifizierung sakraler Legitimierung von Herrschaft hinausläuft. Im Unterschied zum lateinischen Westen erfolgt diese Modifizierung im byzantinischen Osten unter den Bedingungen einer sich ständig verschärfenden existentiellen Krise von Kaiserreich und Kaiserherrschaft, sie läßt sich mit Blick auf den Westen aber nicht primär und ausschließlich aus dieser Krisensituation ableiten, wie das in der Regel geschieht. Dahinter könnten vielmehr auch grundsätzliche gesellschaftliche, religiöse und mentale Veränderungen stehen und ein damit verbundener Verlust an Steuerungskraft überkommener Formen von Herrschaftssicherung, die in enger Verbindung mit parallel geplanten Untersuchungen für das westliche Kaisertum verfolgt werden sollen und zugleich den Blick freigeben könnte auf die Weitergabe byzantinischer Elemente von Sakraler Herrschaft an die christlichen und nichtchristlichen Erben der Byzantiner im ost- und südosteuropäischen Raum.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen