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100 Lebensgeschichten - eine Geschichte? Die Entwicklung der hessischen Erwachsenenbildung aus der Sicht von Zeitzeugen
Antragsteller
Professor Dr. Dieter Nittel
Fachliche Zuordnung
Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung
Förderung von 2002 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5367846
Das anvisierte Projekt dient dem Zweck, einhundert Biographien von ProtagonistInnen der hessischen Erwachsenenbildung zu sammeln und einer zukünftigen wissenschaftlichen Aufarbeitung zugänglich zu machen. Mit dieser Kollektion von Biographien soll die (Lebens-)Leistung jener Personen gewürdigt werden, die über viele Jahre aktiv in der und für die hessische/n Erwachsenenbildung gearbeitet haben -gleichgültig ob es sich nun um KursleiterInnen, disponierende Fachkräfte, leitende Mitarbeiter oder politisch-gestalterisch tätige Personen handelt. Das Vorhaben hat in erster Linie die Funktion, schriftlich nicht kodifiziertes Erfahrungswissen von hochbetagten Praktikern der Weiterbildung zu sichern. Diese verfügen über Wissensbestände, die mit ihrem Ableben unwiederbringlich verloren gehen würden. Das Projekt soll in enger Kooperation mit dem Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden durchgeführt werden. Hier werden die Tonträger und Transkriptionen aufbewahrt und so auch anderen Wissenschaftlern einer späteren Nutzung zugänglich gemacht. Das Spektrum der Institutionen erfasst nicht nur den Kernbereich der Weiterbildung, also die Volkshochschulen und die freien Träger (kirchliche, gewerkschaftliche und andere Einrichtungen), sondern auch die betriebliche Bildung. Damit trägt das Vorhaben dem in den 1980er Jahren vollzogenen Strukturwandel innerhalb der Weiterbildungslandschaft Rechnung, der zur Aufwertung der beruflichen und betrieblichen Angebote geführt hat. Der Antragsteller eröffnet anderen Wissenschaftlern mit diesem Vorgehen und durch die Kooperation mit dem Staatsarchiv die Möglichkeit, das erhobene Material im Zuge von Folgeprojekten, aber auch im Rahmen von Diplomarbeiten, Dissertationen und wissenschaftlichen Tagungen kontinuierlich auszuwerten. Er selbst verfolgt das Erkenntnisinteresse, das bislang kaum erforschte Phänomen der Professionalisierung im Spannungsverhältnis von individueller Lebensgeschichte und kollektiver Geschichte zu rekonstruieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen