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Ethische Schriftauslegung. Biblische Weisung und moraltheologische Argumentation
Antragsteller
Privatdozent Dr. Franz Noichl
Fachliche Zuordnung
Katholische Theologie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5368752
Der Bezug auf die Hl. Schrift ist für die Moraltheologie und ihre Identität als christliche Ethik entscheidend. Die vorliegende Studie untersucht, inwieweit den Weisungen der Bibel im Kontext moraltheologischen Argumentierens Bedeutung zukommen kann. Ausgehend von exegetischen und moraltheologischen Entwürfen einer Schrifthermeneutik in ehtischer Absicht wird das Problem der Verbindlichkeit biblischer Weisungen zunächst innerhalb der Schrift am Paradigma der apostolischen Autorität im Selbstverständnis des Paulus erhörtert. Die Kategorien dieser Autortät und ihres Verbindlichkeitsanspruchs lassen sich im Kontext der aktuellen moralphilosophischen Diskussion mit Alasdair MacIntyres Rekonstruktion der Bedeutung von Tradition und normativen Texten für die Konstitution von Geltungsansprüchen formulieren. Demnach stellt sich die Frage nach der Verbindlichkeit von biblischen Weisungen als die Frage nach der Verbindlichkeit der Schrift als Kanon der Kirche, der seinerseits Autorität insofern beansprucht, als er die Sammlung von Zeugnissen für die Gemeinschaft mit Jesus Christus darstellt. Ein für die Moraltheologie angemessener methodischer Zugang zur Hl. Schrift erschließt sich daher über eine exegetische Methode, die den Zeugnischarakter einer Weisung berücksichtigt und herausarbeitet. Eine solche Auslegung kann in die vorhandenen Methoden moraltheologischen Argumentierens integriert werden und in dieser Weise den ihr wesentlichen Bezug der Moraltheologie auf die Schrift begründen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
