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Leistung in der Marktgesellschaft: Erosion eines Deutungsmusters?

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5368796
 
Das Forschungsprojekt will empirisch prüfen, welche Geltung dem Leistungsprinzip im gesellschaftlichen Bewusstsein gegenwärtig noch zukommt. Zeitdiagnostisch lässt es sich hierbei von der Hypothese leiten, dass die Transformation moderner Sozialordnungen in "Marktgesellschaften" in dem Maße mit einer Erosion des Leistungsprinzips einhergeht, wie die Imperative ökonomischer Rentabilität heute nicht Leistungsbeiträge, sondern Markterfolge prämieren. Soziale Wertschätzung gründet dann nicht primär in der Anerkennung von Leistungsdifferenzen, sondern in der Distinktionskraft von Geld und Prestige. Das Projekt geht in diesem Zusammenhang von der Vermutung aus, dass "Marktgesellschaftliche" Entwicklungen nicht ohne Auswirkungen auf die soziale Geltung des Leistungsprinzips als normatives Rechtfertigungskriterium der Statusordnung moderner Gesellschaften bleiben. Sollte sich diese Vermutung in der empirischen Untersuchung der Leistungsbegriffe von Repräsentanten ausgewählter Sozialgruppen bestätigen lassen, stellt sich die Frage, ob die Statusverteilung damit eine grundlegende Delegitimierung erfährt oder ob neuartige Deutungs- und Rechtfertigungsmuster sozialer Ungleichhheit jenseits von Leistungsbezügen erkennbar werden, die der Ordnung sozialer Anerkennung ein verwandeltes normatives Fundament zu geben versuchen. Daher sollen auch die Konsequenzen abgeschätzt werden, die ein derartiger Wandel für die soziale Integration der modernen Gesellschaft zur Folge hätte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Axel Honneth
 
 

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