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Ursachen und Mechanismen des Paarlebens bei Lepilemur ruficaudatus

Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 2002 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5369562
 
Da der Fortpflanzungserfolg männlicher Säugetiere durch die Anzahl der von ihnen befruchteten Weibchen limitiert ist, erscheint es paradox, daß sich Männchen mit nur einem Weibchen assoziieren und möglicherweise exklusiv verpaaren. Dieses Sozialsystem findet sich aber bei ca. 5% der Säugetiere und sogar 15% der Primaten. Die evolutionären Ursachen des Paarlebens bei Säugetieren sind bislang nur wenig verstanden. Außerdem gibt es Hinweise darauf, daß bei nicht wenigen paarlebenden Arten Männchen und Weibchen zwar ein Territorium teilen aber selten miteinander assoziiert sind. Die Verhaltensmechanismen, die die Paarbeziehung in diesem Fall aufrecht erhalten, sind ebenfalls nicht bekannt. Im hier beantragten Projekt sollen am paarlebenden madagassischen Rotschwanz-Wieselmaki (Lepilemur ruficaudatus) Annahmen und Vorhersagen der existierenden Hypothesen zur Evolution von Paarleben bei Säugetieren getestet sowie die Mechanismen zur Aufrechterhaltung der Paarbindung bestimmt werden. Neben Verhaltensdaten aus parallelen Beobachtungen der Paarpartner und ökologischen Daten über die Ressourcenvariablilität werden akustische Playback-Experimente zur Simulation der Präsenz fremder und bekannter Männchen und Weibchen zu verschiedenen Fortpflanzungsphasen eingesetzt, um zu entscheiden, ob Paarleben bei dieser Art am besten durch väterliche Jungenfürsorge, Weibchenverteidigung, Ressourcenverteidigung, Infantizidrisiko, optimale Gruppengröße oder mate guarding zu erklären ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Dietmar Zinner
 
 

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