Detailseite
Projekt Druckansicht

Einfluss von Endokrinen Disruptoren aus der Umwelt, Ernährung und Lebensstil auf Sexualhormonspiegel und deren Wirkung im Brustgewebe indischer und deutscher Frauen

Fachliche Zuordnung Toxikologie, Laboratoriumsmedizin
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 536982519
 
Brustkrebs stellt weltweit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen dar und die Anzahl der Neuerkrankungen steigt an. Dabei unterscheiden sich sowohl die Zahl der Brustkrebserkankten als auch die jährlichen Steigerungsraten von Land zu Land. So weist Indien nur ein Drittel der Brustkrebsrate von Deutschland auf, verzeichnete jedoch in den letzten Jahren den zweithöchsten Anstieg der Neuerkrankungsrate von 40 Ländern weltweit. Um dem weltweiten Anstieg von Brustkrebserkrankungen durch Präventionsmaßnahmen entgegewirken zu können, müssen die molekularen Ziele der bekannten Risikofaktoren für die Brustkrebsentstehung identifiziert werden. Trotz der länderspezifischen Unterschiede scheint der wichtigste Risikofaktor universell zu sein: erhöhte Blutspiegel der körpereigenen weiblichen und männlichen Sexualhormone und deren Vorläufer, sowie alle Faktoren, die diese erhöhen (wie die Einnahme von weiblichen Hormonen, Übergewicht). Auch beim Einfluss des Konsums bestimmter Lebensmittel auf das Brustkrebsrisiko scheint die Interaktion mit dem körpereigenen Sexualhormonsystem eine Rolle zu spielen. Diese Wirkung kann durch natürliche Lebensmittelinhaltsstoffe, aber auch durch Kontaminanten und Rückständen aus der Umwelt, von denen viele mit einer Wirkung auf das körpereigene Sexualhormonsystem in Verbindung gebracht werden (endokrine Disruptoren) zurückzuführen sein. Obwohl bei indischen Frauen von einer höheren Belastung mit endokrinen Disruptoren als bei deutschen ausgegangen wird, fehlt ein Vergleich der qualitativen und quantitativen inneren Belastung von deren Brustgeweben mit verschiedenen endokrinen Disruptoren. Da zudem kürzlich gezeigt wurde, dass die direkt im Brustgewebe wirkenden Hormonspiegel nicht ausschließlich durch die Bluthormonspiegel beeinflusset werden, sondern auch durch Stoffwechselvorgänge im Gewebe selbst, hat sich das Spektrum möglicher Angriffspunkte sowohl für möglicherweise schützende wie abträgliche brustspezifische Wechselwirkungen erweitert. Dieses indisch-deutsche Projekt untersucht den Einfluss von bekannten und vermuteten Brustkrebsrisikofaktoren auf die molekularen Prozesse im Brustgewebe, die zur Brustkrebsentstehung führen, in Brustgeweben von Frauen aus Indien und Deutschland. Dazu werden die Ernähungsgewohnheiten zusammen mit der individuellen Belastungssituation mit 23 Endokrinen Disruptoren und dem komplexen individuellen endogenen Hintergrund an Sexualhormonen massenspektrometrisch analysiert und Einflussfaktoren auf das Wachstum und den zellulären Stress im Brustgewebe identifiziert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Indien
Kooperationspartner Dr. Kausar Ansari
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung