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Embryo-maternale Immunmodulation während der Frühgravidität

Fachliche Zuordnung Tierzucht, Tierernährung, Tierhaltung
Förderung Förderung von 2002 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5469584
 
Erstellungsjahr 2009

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Anhand von prominenten Kandidatengenen konnten wir darstellen, dass sich einerseits maternale Mechanismen signifikant auf die Expressionsleistungen des Eileiters und des Endometriums während der Lutealphase auswirken, auf der anderen Seite jedoch auch vom Embryo induzierte Signale das maternale Milieu entscheidend mit beeinflussen. Hinsichtlich der immunologischen Situation scheinen viele Prozesse in der Lutealphase ab Tag 12 unter anderem durch den Einfluss von Progesteron bereits schon stattgefunden zu haben bzw. ergeben sich erst im Anschluss nach Tag 18 durch die dann stattfindende Implantation mit intimen Kontakt von mütterlichen und fötalen Zellen. Die große Anzahl an regulierten Genen, die mittels der durchgeführten Transkriptomanalysen auf eine Beteiligung des Immunsystems am Reproduktionsgeschehen hingewiesen haben und zur Arbeitshypothese dieses Teilprojektes geführt haben, sind möglicherweise überwiegend solche Gene, die durch IFNT, einem Typ I Interferon, induziert werden, aber nicht alle einen funktionellen Zusammenhang zur Regulation von oder Signalgebung durch Immunzellen haben. Denkbar ist, dass viele Signale die Funktion der Initiierung bzw. Signalverstärkung des embryonalen Erkennungssignals IFNT zur maternalen Erkennung und Aufrechthaltung der Gravidität übernehmen. Die Untersuchung der Immunzellen im Präimplantationszeitraum lässt den Schluss zu, dass entweder ab Tag 12 eines jeden Zyklus ein für den Embryo günstiges Milieu bereits geschaffen ist, welches ab Tag 15-18 durch die Wirkung von IFNT zu Gunsten des Embryos moduliert wird. Oder aber ab Tag 12 wird durch komplexe Interaktionen der beschriebenen und weiteren Faktoren das uterine Milieu so moduliert, dass es im Falle der Anwesenheit eines Embryos im Uterus eben nicht zu einer Immunreaktion kommt. Beides deutet sowohl auf die enorme Flexibilität des Uterus hin als auch auf die für den Trächtigkeitserfolg so wichtigen Mechanismen der frühen embryo-maternale Kommunikation. Endometriale Zytokine beim Rind eigenen sich im Zusammenhang mit inflammatorischen Prozessen auch deshalb besonders gut für fruchtbarkeitsdiagnostische Zwecke. Neue bioinformatische Korrelationsanalysen können dabei helfen, das para/endokrine Netzwerk im Reproduktionsepithel global zu erfassen und besser zu verstehen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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