Detailseite
Projekt Druckansicht

DruckBilder: Stereotype und Geschlechtercodes in den antipolnischen Diskursen der "Gartenlaube" (1870-1930)

Antragstellerin Dr. Angela Koch
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5370164
 
Die Arbeit behandelt kollektive nationale Phantasien, die das historische innereuropäische Verhältnis maßgeblich bestimmten und bis heute immer wieder aktualisiert werden können. Schwerpunkt der Arbeit sind die geschlechtlichen Codierungen der Ost-West-Diskurse in der bürgerlichen Massenzeitschrift "Die Gartenlaube", die am Beispiel des historischen deutschpolnischen Verhältnisses untersucht werden. Dabei lassen sich im wesentlichen drei Epochen voneinander unterscheiden: Erstens das Deutsche Kaiserreich, in dem der polnische Mann weitgehend verweiblicht und so als minderwertig stigmatisiert wird; zweitens der Erste Weltkrieg, in dem das Land im Osten unter Verwendung einer Liebes- und Hochzeitsmetaphorik zur eroberungswürdigen Braut stilisiert wird; und drittens die Weimarer Republik, in der die ehemaligen deutschen Ostgebiete als "Mutter Heimat" idealisiert werden, während der polnische Mann nun zum unrechtmäßigen Herrn über diese Gebiete, zum "Vergewaltiger", gerät. In einem weiteren Teil wird der drucktechnische und mediale Prozess der Stereotypisierung analysiert. Das Stereotyp selbst unterliegt als textuelles Medium und damit in seiner Funktion als Informations- und Wissensvermittler einer geschlechtlichen Semantik.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung