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Prozesse und Bedingungen bei der Reaktion von Gesteinen und Mineralen auf die bei einem Impaktereignis verursachten Stoßwellen - mikrostrukturelle Untersuchungen an Gesteinen der Charlevoix-Struktur, Quebec, Kanada

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5370457
 
Bei einem Einschlag eines großen Meteoriten, der ohne wesentliche Abbremsung durch die Atmosphäre mit seiner ursprünglichen kosmischen Geschwindigkeit auf die Erde trifft, werden Wellen von hohem Druck, sogenannte Stoßwellen, die sich in das umgebende Gestein ausbreiten, ausgelöst. Die Stoßwellen treten in Wechselwirkung mit den heterogenen mechanischen Eigenschaften der Gesteine und Minerale, wodurch es zu komplexen Verformungsprozessen kommt. Durch einen gravitativen Kollaps eines zunächst entstandenen Primärkraters wird ein komplexer Impaktkrater gebildet. Die Gesteine und Minerale des Impaktkraters werden unter den durch die Stoßwellen ausgelösten extremen Temperatur- und Druck-Bedingungen, der sogenannten Stoßwellenmetamorphose, stark beansprucht und verformt. Es kommt zu Bruchprozessen, plastischen Fließen, Mineralumwandlungen und teilweiser Aufschmelzung in einem großen Gesteinsvolumen. Das Auftreten der auf diese Weise gebildeten Schockeffekte ist dabei für verschiedene Schock-Drücke diagnostisch, was die Unterscheidung bestimmter Stoßwellenmetamorphose-Stadien durch die Beobachtung der Gesteinsstrukturen im Gelände und der Gefüge unter dem Mikroskop ermöglicht. Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens ist es, aus der detaillierten meso- und mikrostrukturellen Untersuchung der Schockeffekte in Gesteinen der Charlevoix Struktur, einem komplexen Impaktkrater in Quebec, Kanada, Rückschlüsse auf die Prozesse und Bedingungen bei der Stoßwellenmetamorphose zu ziehen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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