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Scientology im Spiegel des Rechts. Strukturen einer subkulturellen Ordnung zwischen Konformität und Konflikt mit den staatlichen Normen
Antragsteller
Raik Werner
Fachliche Zuordnung
Strafrecht
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5370709
Der "Scientology"-Organisation wird trotz bislang selten gebliebener strafrechtlicher Verurteilungen häufig als "kriminogenes" System bezeichnet. Die vorwiegend kriminologisch orientierte Arbeit soll Aufschluss über denkbare Sachverhaltskonstellationen mit strafrechtlicher Relevanz geben und verbundene rechtliche Probleme erörtern. Zur empirischen Untersuchung wurde die Primärliteratur der Scientology-Organisation analysiert und eine qualitativ ausgerichtete Befragung von "Aussteigern" vorgenommen. Anhand der gewonnenen Daten lässt sich der Vorwurf untermauern, dass viele Elemente des Programms der Vereinigung in deutlichem Widerspruch zur Wertordnung des Grundgesetzes stehen. Trotz dieser Bewertung der inneren Struktur lassen sich aber nur wenige Sachverhaltskonstellationen von potentieller praktischer Relevanz ermitteln, in denen von Straftaten Organisationsangehöriger ausgegangen werden kann. Bedeutung kommen am ehesten dem Betrugstatbestand und der unerlaubten Ausübung von Heilkunde zu. Unter engen Voraussetzungen sind Nötigungs- und Körperverletzungsdelikte denkbar. Die Arbeit wird abgerundet durch Überlegungen zu zivilrechtlichen und vereinsrechtlichen Fragen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen