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Evolution ohne Genetik - Alternativtheorien in der Evolutionsbiologie des 20. Jahrhunderts
Antragsteller
Professor Dr. Uwe Hoßfeld
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2002 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5370785
Die Haupteinwände gegen die Darwinsche Evolutionstheorie wurden gleich nach ihrem Erscheinen vorgetragen. Man bezweifelte den adaptiven Charakter der Evolution, die Allmählichkeit der Evolutionsveränderungen und den ungerichteten Charakter der Variation. Diese Problemstellung sowie die Diskussionen über den direkten Einfluss der Umwelt auf die Evolution führten zur Entstehung von alternativen Evolutionstheorien. Die Blütezeit der alternativen Theorien war das erste Drittel des 20. Jahrhunderts. Mit der Begründung (1930er Jahre)der Synthetischen Theorie der Evolution (STE) traten dann die Alternativtheorien in den Hintergrund. Da die STE als die Weiterentwicklung der Darwinschen Paradigma gesehen wird, bezeichnen wir in diesem Forschungsprojekt als "alternativ" alle wissenschaftlichen Theorien, die behaupten, eine Alternative gegenüber dem klassischen Darwinismus bzw. der STE anzubieten. Da die Wissenschaftshistoriker/theoretiker sich meistens um die historische Rekonstruktion und Analyse der STE bemühten, entstand ein Defizit an Forschungen, die sich mit Alternativen zur STE in den verschiedenen Kultur- und Forschungstradtionen beschäftigten. Der Hauptzweck unseres Projektes ist, zu einer weiteren Erforschung der Alternativtheorien beizutragen. Dabei richten sich die Forschungsinteressen insbesondere auf die Blütezeit der Alternativtheorien im deutschen Sprachraum. Zudem sollen die entsprechenden theoretischen Ereignisse in einen internationalen Kontext gestellt werden, was auch der kosmopolitischen Natur der Evolutionsbiologie entspricht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Olaf Breidbach (†)