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Stumme Sprache der Bilder. Gestik als Mittel neuzeitlicher Bilderzählung

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5371096
 
Seit dem 15. Jahrhundert propagierten Kunstschriftsteller und bildende Künstler den intellektuellen Anspruch bildlicher Darstellung vor allem unter Berufung auf deren Fähigkeit, erzählen zu können, und zwar in erster Linie durch die Möglichkeit, die Ausdrucksmittel des menschlichen Körpers künstlerisch anzuwenden. Die daraus resultierende doppelte Bindung an den Vergleich zur Literatur einerseits und an die Nachahmung der Natur andererseits prägte bis in die Aufklärungszeit maßgeblich das neuzeitliche Konzept der bildlichen historia. Die Arbeit verfolgt die Hauptstränge dieser kunsttheoretischen Argumentation und untersucht dabei die Entwicklung der Ansprüche an die Gestik, deren Funktion der gesprochenen Sprache am nächsten kam. Erweitert wird das Untersuchungsfeld durch die wichtigsten Quellen zur Gestik außerhalb des Kunstdiskurses, etwa aus dem Bereich der Rhetorik, der höfischen Umgangsformen, der Medizin und der Theaterliteratur. Vor diesem Hintergrund werden exemplarisch Bilder daraufhin untersucht, welche Mitteilungsarten die angewandte Gestik im narrativen Kontext erlaubt und inwieweit die Bilder selbst gegenüber der Kunstliteratur einen ergänzenden oder gar widersprechenden Diskurs erkennen lassen. Dabei werden zentrale Interpretationsmethoden der Kunstgeschichte auf ihre Tauglichkeit hin untersucht, einen Zugang zu jenen entscheidenden künstlerischen Codes der Bildnarration zu eröffnen, die sich weder durch den Hinweis auf die im Bild repräsentierte Realität noch auf schriftlich fixierte Bedeutungen hinreichend erklären lassen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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