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Das "ABC" des Abū Bakr aš-Šanawānī (gest. 1610). Arabische Buchstabensemiotik an der Schwelle zur Neuzeit.

Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 537113604
 
Die Erforschung der Semiotik arabischer Buchstaben ist ein gänzlich neues Forschungsfeld. Bisher sind verschiedene Aspekte der arabischen Buchstaben in der islamischen Kulturgeschichte bearbeitet worden, eine Gesamtübersicht der Funktionsweisen dieser Buchstaben steht allerdings noch aus. Mit dem noch unedierten Werk Ḥilyat ahl al-kamāl bi-aǧwibat asʾilat al-Ǧalāl des Abū Bakr aš-Šanawānī (gest. 1610) hat sich eine Schrift gefunden, anhand derer die dort zu findende Semiotik der arabischen Buchstaben mit moderner Buchstabensemiotik abgeglichen werden. Da dieses Werk gleichzeitig die Beantwortung von sieben Fragen ist, die etwa ein halbes Jahrhundert zuvor der mamlukische Polyhistor Ǧalāl ad-Dīn as-Suyūṭī (gest. 1505) als Prüfstein für wahre Gelehrsamkeit gesetzt hat, ist die Ḥilya zudem eine weitere wichtige Quelle für die Erforschung arabischer Gelehrsamkeit im frühosmanischen Ägypten. Somit hat sich die vorliegende Arbeit die Bearbeitung dreier Teilbereiche zum Ziel gesetzt: Erstens die Edierung und Übersetzung der Ḥilyat ahl al-kamāl bi-aǧwibat asʾilat al-Ǧalāl. Zweitens die Analyse der im Werk präsentierten Buchstabenkonzeption vor dem Hintergrund aktueller buchstabensemiotischer Forschung. Drittens die Einordnung des Werks in die historische Entwicklung der arabischen Gelehrsamkeit der Vormoderne, und zwar unter Zuhilfenahme innertextlicher, paratextlicher und außertextlicher Informationen. Die im Titel verwendete „ABC“-Metapher meint folglich nicht nur im wörtlichen Sinne die Präsentation der arabischen Buchstabensemiotik nach Šanawānī, sondern verweist gleichzeitig auf seine eigene Verortung in der intellektuellen Geschichte seiner Zeit, also auf Šanawānīs ganz persönliches „ABC“ der Gelehrsamkeit.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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