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el-Sur - Höhen-Diversitätsbeziehungen entlang eines Breitengradgradients im südlichen Südamerika

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 537131975
 
Es ist eine grundlegende Aufgabe der Biogeographie unser Verständnis über die Treiber von Diversitätsmuster zu erweitern, v.a. in Zeiten einer sich rasant verändernden Welt, die sich in Mitten einer Biodiversitätskrise befindet. Bisherige Forschungsarbeiten weisen darauf hin, dass großskalige Pflanzendiversitätsmuster von Klima, Fläche und evolutionäre Geschichte geprägt werden. Obwohl Höhen-Diversitätsbeziehungen schon seit der Zeit von Alexander von Humboldt im Interesse von Biogeographen und Ökologen stehen, ist es immer noch unklar, welche Effekte die individuellen Treiber aufgrund ihrer oftmals hohen Kollinearität haben. Das Ziel des el-Sur Projekts ist es die unterschiedlichen Ebene der Prozesse, die Diversität fördern und erhalten, skalenübergreifend zu untersuchen. Um dieses Ziel zu erreichen, nutzen wir ein einzigartiges Untersuchungssystem – die Anden des südlichen Südamerikas, welche als globales Biodiversitätshotspot angesehen werden -, um zu untersuchen wie Höhen-Diversitätsbeziehungen von Klima, Fläche und evolutionäre Geschichte beeinflusst werden. Wir haben hervorragend geeignete Höhengradienten entlang der chilenischen Andenkette identifiziert, die vom Mediterranen Winterregenbiom in Zentralchile über den Valdivianischen Regenwald hin zum Magellanschen Regenwald im Süden reichen. El-Sur ist eine Zusammenarbeit zwischen Severin Irl (Goethe-Universität Frankfurt) und Dylan Craven (Universidad Mayor, Santiago de Chile). Das 36-monatige Projekt wirft seinen Fokus auf drei Hauptziele, welches das Projekt in drei Arbeitspakete (WPs) gliedern. WP1 wird Maße zur taxonomischen und phylogenetischen Diversität nutzen, um zu quantifizieren, wie sich Höhen-Diversitätsbeziehungen entlang des Breitengrads und mit der Fläche verändern. WP2 wird gepaarte Höhengradienten auf der Luv- und Leeseite der Andenkette einsetzen, um die Effekte von Wasserverfügbarkeit, Trockenheit und Temperatur auf taxonomische und phylogenetische Diversität zu isolieren. In WP3 werden wir makroevolutionäre Diversitätsmuster entlang von Höhen- und Trockenheitsgradienten nutzen, um verschiedene, konkurrierende evolutionäre Theorien (Out-of-the-tropics hypothesis, tropical niche conservatism und austral niche conservatism) unter zur Hilfenahme der z.T. aus Gondwana-Zeiten stammenden Flora des südlichen Südamerikas zu testen. Im Rahmen des Projekts werden wir ausgedehnte Geländeforschung in Chile betrieben, um mehrere Höhengradienten auf der Luv- und Leeseite der Andenkette zu beproben. Wir werden Vegetationsaufnahmen der verholzenden Flora mit modernen phylogenetischen und bioklimatischen Datensätzen sowie Artverbreitungsmodelle und makroökologischen Analysen kombinieren. El-Sur wird zu einem besseren, mechanistischen Verständnis der zugrundeliegenden, skalenübergreifenden Diversitätprozesse führen, welche entlang multipler Umweltgradienten wirksam sind, indem ein einzigartiges, aber historisch unterrepräsentiertes Modelsystem des Globalen Südens genutzt wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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