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Kunst und Erinnerung. Memoriale Konzepte in der Erzählliteratur des Mittelalters
Antragsteller
Professor Dr. Ulrich Ernst
Mitantragsteller
Professor Dr. Klaus Ridder
Fachliche Zuordnung
Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5371437
Kultur- und Literaturwissenschaften diskutieren intensiv die Bedeutung des Gedächtnisses für die Produktion und Rezeption literarischer Werke. Das antik-mittelalterliche und das moderne theoretische Denken über das Erinnern und Vergessen ist jedoch bisher nur sporadisch für das Verständnis mittelalterlicher Literatur fruchtbar gemacht worden. Der Sammelband stellt das Verhältnis von Gedächtsniskonzepten und Literarisierungsstrategien in der volkssprachlichen Erzählliteratur des Mittelalters in den Mittelpunkt. Die Perspektive wird zum einen auf der Ebene von literarischen Strukturen, Motiven und Symbolen im einzelnen Werk verfolgt, zum anderen auf literarische Gattungen und Texttypen ausgeweitet. Sowohl die ästhetische Spezifik des Einzelwerkes als auch der größere literarhistorische Zusammenhang kommen auf diese Weise in den Blick. Das Buch bietet Beiträge zum mnemetechnischen Schrifttum, zum Antikenroman, zum Höfischen Roman, zur Heldenepik und Chanson de geste, zur Hagiographie und theologischen Anthropologie sowie zur autobiographischen Kindheitserinnerung. Die Beiträge machen deutlich, dass zwischen dem Erinnern als innerer Erfahrung und dem Erzählen als sprachlicher Kommunikation enge Wechselwirkungen bestehen. Dieses Moment ist für die in dem Band thematisierten mittelalterlichen Erzählgattungen konstitutiv.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen