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Berliner Möbelkunst vom Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts
Antragsteller
Dr. Achim Stiegel
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5371537
späten 18. Jahrhundert ist Berlin neben Wien das bedeutendste Zentrum der Möbelherstellung deutscher Sprache. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts stand die Möbelkunst in diesem durch fortschrittliche Gewerbepolitik gekennzeichneten großstädtischen Raum in Qualität und Umfang an der Spitze ihrer Zeit. Mit der vorliegenden Untersuchung wird die einst glanzvolle Berliner Möbelkunst erstmals gewürdigt, nachdem sie durch Nationalsozialismus, Krieg und Teilung der Stadt nahezu in Vergessenheit geraten war. Dazu wurde der überlieferte Bestand gesammelt und die Möbelkunst unter kulturgeschichtlichen, sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen sowie material- und technikgeschichtlichen Aspekten erforscht. Grundlage hierfür bildet die methodische Reflektion darüber, wie die Möbelgestaltung als Ausdruck der genannten Aspekte zu beschreiben ist: in die Interpretation des Möbels gehen der kennerschaftliche Blick des Kunsthistorikers und das kulturhistorische Wissen um den Kontext ein. Im Anschluß erfolgt die Rekonstruktion dieses Kontextes hinsichtlich Herstellung, Verkauf und Gebrauch der Möbel. Im Hauptteil wird die Berliner Möbelkunst mit ihren besonderen Merkmalen und Qualitäten vorgestellt. Das geschieht in der exemplarischen Behandlung des komplexesten Möbeltyps - der Schreibmöbel. Dabei wird eine Sprache der Beurteilung und Analyse der Möbel entwickelt, die nicht nur all den genannten Aspekten in ihrer Interaktion gerecht wird, sondern zugleich den individuellen Gegenstand ästhetisch erfahrbar werden läßt. Es folgen Exkurse zur technischen Entwicklung der Möbelherstellung, zur Geschichte der verwendeten Hölzer und der Möbelbeschläge. Den Anhang bilden ein Katalog der wichtigsten Berliner Möbelhersteller nach ihrer Erwähnung in den Quellen und die Wiedergabe zweier erhaltener Verzeichnisse zünftiger Berliner Tischlermeister von 1829 respektive 1841/42.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen