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Mathematische Modelle zum Infektionsprozess bei Filariosen und seine Bedeutung für die großen Bekämpfungsprogramme APOC1 und GPELF2

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2002 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5372116
 
Onchozerkose (Flussblindheit) ist eine vor allem in Afrika endemische Parasitose, die in den betroffenen Ländern schwerwiegende medizinische und sozioökonomische Folgen hat. Sie wurde durch eine WHO-Initiative in Westafrika über 20 Jahren bekämpft, was große Erfolge für die wirtschaftliche Entwicklung erbracht hat. Der Umfang des Bekämpfungsprogramms wird derzeit reduziert und in seiner Organisation und Weiterführung den nationalen Gesundheitsdiensten in Afrika übertragen. Da nicht in allen Endemiegebieten interveniert wurde, bestehen weiterhin Foci, aus denen die Infektion importiert werden kann. Dies kann zu erneuten Epidemien in den kontrollierten Gebieten führen, wenn die geplanten Interventionsmaßnahmen nicht ausreichen. Jüngste Ergebnisse über dichteabhängige Regulationen im Übertragungszyklus von Onchocerca volvulus zeigen, dass die zukünftigen Entwicklungen bei der afrikanischen Onchozerkose von den bisherigen Modellen nicht realistisch vorhergesagt werden können. Die immunepidemiologischen Vorgänge sind nur rudimentär erforscht, vor allem ist nicht klar, wie die infolge von Intervention veränderte Suszeptibilität das weitere Geschehen beeinflussen wird. Ziel des vorliegenden Projekts sind Untersuchungen zur Stabilität des derzeit kontrollierten Zustandes der menschlichen Onchozerkose in Westafrika. Insbesondere sollen die immunologischen Erkenntnisse der letzten Jahre herangezogen werden, um Schwellenbedingungen für die Aufrechterhaltung des infektionsfreien Zustandes zu formulieren. Die Bereitstellung eines Computerprogramms, das die Dynamik der Übertragung unter verschiedenen Interventionsstrategien modelliert, soll dabei helfen, dass die bisherigen Erfolge in der Bekämpfung der Onchozerkose gehalten werden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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