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Einfluß des prä- bis postkommunistischen Landschaftswandels auf die Sedimentdynamik im Einzugsgebiet des Mladoticer Sees in West-Tschechien

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2002 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5372549
 
Im Jahre 1872 hat in SW-Böhmen eine Massenbewegung den Talgrund des Baches Mladoticky abgeriegelt und zum Mladoticer See aufgestaut (Einzugsgebiet 46 km², Seefläche ca. 6 ha). Aus zwei bathymetrischen Aufnahmen von 1972 und 1990 errechnet sich eine Sedimentationsrate von 10 cm/Jahr, das gesamte Sedimentpaket wird auf über 10 m geschätzt. Diese Sedimente sind bislang nicht untersucht. Auch sonst sind quantitative Angaben zur Bodenerosion bzw. Sedimentdynamik auf Einzugsgebietsebene in Tschechien nicht bekannt. Im Rahmen der angestrebten jährlichen und ereignisbezogenen Bilanzierungen des Sedimenteintrages sind die Landschaftsveränderungen im Einzugsgebiet von besonderem Interesse. So war die Umstellung auf die kollektive Landwirtschaft in 1960er und 70er nachweislich mit einem extremen Eingriff in den Landschaftshaushalt verbunden und sollte sich im See in einem erhöhten Sedimenteintrag widerspiegeln. Darüberhinaus hat in dieser Phase der Einsatz von Agrochemikalien stark zugenommen, die eine erhebliche Belastung des hydrologischen Systems darstellen können. Sie wurden (an Schwebstoffe adsorbiert) ebenfalls in den See eingetragen und im Sediment archiviert. Mit Hilfe sedimentstratigraphischer,-physikalischer,chemischer und mikropaläontologischer Untersuchungen soll dieses Geoarchiv aufgeschlossen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Gerhard Daut, Ph.D.
 
 

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