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Flach-mariner Hydrothermalismus im Bereich der Tjörnes Bruchzone (nördlich von Island)

Antragsteller Dr. Jan Scholten
Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5372638
 
Der Übergang zwischen Island und dem Kolbeinsey-Rücken wird durch eine 75 km breite, schiefwinklige Dehnungszone, die sog. Tjörnes Bruchzone, markiert. Dort wurden bisher zwei aktive Hydrothermalfelder gefunden, die sich insbesondere durch weitflächig auftretende Phasenseparation in geringer Wassertiefe (ca. 100 bzw. 400 m) auszeichnen. Im sog. Grimsey-Hydrothermalfeld (400 m) treten klare Fluide sowohl fokussiert als auch diffus am sedimentbedeckten Meeresboden aus. Die geringen Wassertiefen bedingen maximale Fluidtemperaturen von 250°C. Unter diesen Bedingungen können in Lösung transportierte Metalle nicht bis zum Meeresboden gelangen, sondern werden als Metallsulfide im Untergrund präzipitiert, was sich bereits bei der Auswertung kurzer Sedimentkerne (bis 3 m Länge) angedeutet hat. Das Hauptziel des vorliegenden Antrages ist es, tieferliegende Schichten mit langen Kolbenlotkernen (bis 15 m) zu beproben. Seismische Untersuchungen lassen vermuten, daß es auch in anderen Bereichen der Tjörnes Bruchzone hydrothermale Aktivität gibt. Eine systematische Exploration in Wassertiefen größer als 400 m soll mit Hilfe des ROV "Cherokee" der Universität Bremen erfolgen. In-situ Temperaturmessungen in den Sedimenten sowie Porenwasseranalysen sollen die Wechselwirkungen zwischen siedenden hydrothermalen Fluiden und Sedimenten untersuchen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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