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Geschwindigkeitswahrnehmung bei Fledermäusen
Antragsteller
Dr. Arjan Boonman
Fachliche Zuordnung
Evolution, Anthropologie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5372658
Echoortende Fledermäuse bestimmen die Entfernung von Zielen durch Messen der Laufzeit zwischen ausgesendetem Laut und rückkehrendem Echo. Bewegungen führen zu einer Änderung der Distanz zwischen Fledermaus und Ziel und damit der Laufzeit aufeinanderfolgender Puls-Echo-Paare. Bei stationären Fledermäusen sollen durch Rückspielen eigener Ortungslaute Phantomziele erzeugt werden, die in definierter Weise sich auf die Fledermaus zu- oder weg bewegen. Dafür wird eine in Tübingen entwickelte Rückspiel-Apparatur eingesetzt, die die Laufzeiten der Puls-Echo-Paare in der für die Bewegungssimulation notwendigen Weise verändert. In Zweifach-Wahlversuchen soll dann geklärt werden, inwieweit Fledermäuse durch den Vergleich aufeinanderfolgender Laufzeitmessungen in der Lage sind, solche Zielbewegungen zu perzipieren. - Folgende Fragen sollen mit diesem Ansatz untersucht werden: Können Fledermäuse ein sich näherndes Ziel von einem sich mit gleicher Geschwindigkeit entfernenden Ziel unterscheiden? Können Ziele, die sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit in die gleiche Richtung bewegen, unterschieden werden? Können verschiedene Bewegungsmuster (z.B. stetige hin und her Bewegung von Pendelbewegung) unterschieden werden? - Die gewonnenen Ergebnisse sollen mit aktuellen Ergebnissen der Sehforschung verglichen werden, um zu klären, inwieweit dort gefundene Prinzipien der Bewegungswahrnehmung auch bei der Echoortung realisiert sind.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Kooperationspartner
Professor Dr. Hans-Ulrich Schnitzler