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Georg Simmels Philosophie der Kultur
Antragsteller
Privatdozent Dr. Willfried Geßner
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5373012
Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine zusammenhängende Darstellung der Simmelschen Philosophie. Als Leitfaden fungiert Simmels bislang ignorierte systematische Leistung: eine kulturphilosophische Konzeption, in der die überindividuelle Geltung von "Werten" an die Funktion materieller Symbolsysteme gebunden wird. Als Paradigma dafür fungiert ausgerechnet jener Symbolismus, der gewöhnlich als "Antithese" der Kultur vorgestellt wird: das Geld. Ich lege dar, wie Simmel auf dieser Basis die verschiedenen Bereiche der Kultur als selbständige Dimensionen eines "pluralistischen Universums" interpretiert. Von Simmels Philosophie der Kultur fällt auch ein Licht auf seine "Kulturkritik". Dieser wohl populärste Teil des Werkes erweist sich zugleich als der theoretisch fragwürdigste: die bildungs-idealistisch aufgeladene Idee der "subjektiven Kultivierung" läßt sich im Rahmen des "objektiven Kulturbegriffs" nicht explizieren. In die Entwicklung von Simmels Philosophie der Kultur ordne ich auch die Metaphysik des Lebens ein, wobei zugleich die Eigenart der Simmelschen Lebensphilosophie gegenüber konkurrierenden Entwürfen herausgearbeitet wird. Am Schluß der Arbeit steht der Versuch, die stilistische Eigenart des Simmelschen Werkes im Kontext seiner Philosophie zu interpretieren, wobei der Charakter seines Denkens als "Dialektik ohne Versöhnung" im Mittelpunkt steht.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen