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Das Okulo-Aurikulo-Vertebrale Spektrum (OAVS) - Clinical and molecular investigations of a heterogenous disorder
Antragstellerin
Professorin Dr. Dagmar Wieczorek
Fachliche Zuordnung
Humangenetik
Förderung
Förderung von 2002 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5373319
Das Okulo-Aurikulo-Vertebrale Spektrum (OAVS), unter dem u.a. die Goldenhar-Assoziation und die hemifaziale Mikrosomie zusammengefasst werden, ist ein heterogenes, klinisch sehr variables Krankheitsbild, dessen genetische Ursachen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt sind. Fazial finden sich Entwicklungsstörungen der Ohren, des Mundes und der Mandibula. Charakteristisch sind auch epibulbäre Tumoren. Gelegentlich findet man auch assoziierte Entwicklungsstörungen der Wirbelsäule und innerer Organe. Ein Teil der Patienten zeigt einen überlappenden Phänotyp zum Townes-Brocks-Syndrom, Treacher Collins-Syndrom oder zur CHARGE- und VACTERL-Assoziation. Die meisten Fälle sind sporadisch, aber es wurden auch klinisch überzeugende familiäre Fälle mit autosomal dominantem oder autosomal rezessivem Erbgang beschrieben. Berücksichtigt man geringgradige Ohrmuscheldysplasien oder präaurikuläre Anhängsel als Mikroform des OAVS, so findet man bei ungefähr 25% der Patienten betroffene Familienmitglieder. Ein großes Kollektiv von Patienten mit OAVS soll klinisch und formalgenetisch charakterisiert werden. Zur Identifizierung der genetischen Ursache sollen Kandidatengene auf Mutationen hin untersucht werden. Neben SALL1 und TCOF1 kommen hier insbesondere Gene in Frage, die in der Nähe eines bei einer Patientin mit OAV-Spektrum beobachteten Translokationsbruchpunktes liegen. Parallel dazu sollen epibulbäre Tumoren auf genetische Veränderungen untersucht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Professor Dr. Bernhard Horsthemke; Dr. Hermann-Josef Lüdecke