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Identitäten im Kontext territorialer und nicht-territorialer Raumbezüge: Das Beispiel von Arbeitsmigranten im mexikanisch-US-amerikanischen Grenzgebiet
Antragsteller
Professor Dr. Christian Berndt
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5373445
Im globalen Zeitalter ist das mexikanisch-US-amerikanische Grenzgebiet zu einem komplexen Raum geworden, in dem alte territoriale Grenzziehungen vielfach von neuen transnationalen Räumen überlagert werden. Eine wichtige Rolle bei dieser räumlichen Neuordnung spielen Arbeitsmigranten, die ihre Biographien zwischen dem Süden Mexikos, Arbeits- und Konsumstätten in den USA und unterschiedlichen Produktionsstandorten transnationaler Konzerne im Grenzgebiet verorten. Migration erscheint dabei nicht länger als eine unidirektionale Verbindung zwischen Aufbruchs- und Ankunftsort, sondern überlagert als multidirektionaler Prozeß territoriale Bezüge und bringt durch die Aufrechterhaltung der sozialen Beziehungen zwischen den einzelnen Stationen plurilokale Wirklichkeiten hervor. Migranten stehen vor der Aufgabe, räumliche Bezüge sozialer Beziehungen neu aushandeln zu müssen. Für die Geographie gilt es, diese Prozesse empirisch zu erfassen und konzeptionell zu durchdringen und sich so innerhalb der neueren Migrationsforschung zu positionieren. Das Forschungsprojekt möchte dazu am Beispiel ausgewählter Migranten in Ciudad Juárez, Chihuahua, einen Beitrag leisten. Es setzt sich zum Ziel, die räumlichen Bedingungen sozialer Verflechtungszusammenhänge zu rekonstruieren und fragt danach, wie Migranten Identitäten im Kontext sich gegenüber überlagernder territorialer und nicht-territorialer Raumbezüge aushandeln.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen