Detailseite
Schulkultur, Geschlechtersegregation und Mädchensozialisation - die Augsburger Mädchenschulen
Antragstellerin
Professorin Dr. Leonie Herwartz-Emden
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung von 2002 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5373526
Die beantragte Studie ist eine Untersuchung, die in zwei Forschungslinien angelegt ist und den Kontext der geschlechtersegregierten Schule mit den Konzepten und Strategien der spezifischen Förderung von Mädchen, insbesondere im naturwissenschaftlichen Unterricht sowie die fachspezifische Interessenentwicklung von Mädchen im Zusammenhang mit den Orientierungen der "peer-group" und den Entwicklungsaufgaben der weiblichen Adoleszenz erheben soll. Die Studie soll an ausgewählten Augsburger Mädchenschulen durchgeführt werden, eine Mädchenrealschule und eine koedukative Schule stellen den Vergleichsbezug sicher. Die Untersuchung erfolgt in den beiden Forschungslinien je mit spezifischen qualitativen Methoden: zentral für die Kontexterhebungen und die Unterrichtsbeobachtungen ist die Methode der teilnehmenden Beobachtung, für die Erhebung der "peer-group" Orientierungen werden Gruppendiskussionen mit Schülerinnen eingesetzt. Einzelinterviews mit Schülerinnen finden zu verschiedenen Erhebungszeiträumen statt; Interviews mit ehemaligen Schülerinnen - Absolventinnen von Mädchenschulen - sind für eine spätere Forschungsphase vorgesehen. Die Untersuchung liefert einen Beitrag zur Frage des Zusammenspiels verschiedener Sozialisationskontexte und zur aktuellen Debatte um Schulqualität und Schulentwicklung. Die Geschlechtersozialisation in Schulen - als Dimension von Schulqualität - war bisher kein Gegenstand erziehungswissenschaftlicher Forschung. Von den zu erzielenden Forschungsergebnissen wird erwartet, dass sie, über die Mädchenschule hinaus, neue Erkenntnisse über die Bildungsbedürfnisse von Mädchen und die Bildungssituation von Mädchen und Jungen in koedukativen Schulen erbringen und neue Erkenntisse über das konfigurative Zusammenspiel verschiedener Gestaltungsfaktoren von Schulqualität erzielt werden und sich somit Anregungen für die zukünftige Schulentwicklung ergeben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen