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Lokale Politik als Ressource der Demokratie in Europa?
Antragstellerin
Professorin Dr. Angelika Vetter
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5374469
Um adäquat funktionieren zu können, müssen die Bürger die für eine Demokratie charakteristischen Strukturen und Prozesse unterstützen. Die politische Unterstützung der Bürger in Form von politischen Einstellungen scheint mit der zunehmenden Verlagerung vormals nationalstaatlicher Verantwortungs- und Gestaltungsbereiche nach Brüssel jedoch zunehmend in Frage gestellt. Der lokalen Politik wird vor diesem Hintergrund häufig eine kompensatorische Funktion unterstellt. Auf lokaler Ebene könnten positive Einstellungen gegenüber der Demokratie erworben werden, die anschließend auf übergeordnete Systemebenen übertragen werden und somit der zunehmenden Entfremdung der Bürger von der Politik entgegenwirken. Die vorliegende Arbeit untersucht diese Annahme im europäischen Vergleich unter Zuhilfenahme repräsentativer Bevölkerungsumfragen und fragt nach strukturellen Ursachen, die diese Sozialisations- und Legitimationsfunktion der lokalen Politik unterstützen. Dabei zeigt sich, dass die lokale Ebene besonders dann eine Quelle demokratischer Stabilisierung darstellt, wenn es darum geht, den Bürgern das Gefühl zu vermitteln, im Bedarfsfall selbst politisch aktiv werden zu können. Strukturelle Einflüsse auf diese Legitimationsfunktion der lokalen Politik sind schwach. Allerdings sollte "lokale Autonomie" nicht uneingeschränkt als Heilmittel angesichts einer zunehmenden "Politikverdrossenheit" propagiert werden.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen