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Asymmetrien zentralnervöser Korrelate der affektiven Verarbeitung visueller Szenen und geschriebener Sprache
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Keil
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5465723
Hemisphärische Asymmetrien emotionaler Reizverarbeitung sind Gegenstand zahlreicher empirischer und theoretischer Ansätze zum Verständnis affektiver Prozesse, insbesondere der die emotionale Modulation von Wahrnehmungsprozessen betreffenden. Das vorliegende Teilprojekt hat zum Ziel, die elektro-/magnetokortikalen Korrelate dieser modulatorischen Prozesse unter dem Aspekt der Hemisphärenasymmetrien zu betrachten. Die in den letzten Jahren gesammelte Evidenz aus psychophysiologischen Untersuchungen spricht zu einem großen Teil für die Dominanz rechtshemisphärischer Prozesse in der emotionalen Verarbeitung. Jedoch basiert ein Großteil der Literatur auf piktorialen Reizen und die Generalisierbarkeit der Befunde ist fraglich. Im vorliegenden Vorhaben sollen Maße des Elektroenzephalogramms (EEG) und des Magnetoenzephalogramms (MEG) eingesetzt werden, um die Modulation visueller Perzeption durch affektive Merkmale sprachlicher und piktorialer Reize bezüglich ihrer hemisphärischen Verteilung zu untersuchen. Neben visuellen Halbfeld-Designs werden Präsentationen verbaler und piktorialer Reize in rascher Abfolge (rapid serial visual presentation, RSVP) eingesetzt. Zusätzlich sollen peripher-physiologische und Verhaltensmaße eingesetzt werden, um die Validität der verwendeten Designs zu kontrollieren. Unter anderem wird erwartet, dass eine Kopplung des rechtsdominanten fronto-parietalen Aufmerksamkeitssystems mit den reizverarbeitenden Strukturen eine Amplifikation der Reizverarbeitung für motivational relevante Stimuli ermöglicht. Die Analyse des zeitlichen Verlaufs von Modulationen der Kohärenz und der Signalamplitude soll auf funktionell-neuroanatomischer Ebene Information über die beteiligten neuronalen Strukturen geben.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen