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Tierexperimentelle Untersuchung der Effektivität und Toxizität von humanem Plasmin als Hilfsmittel zur Induktion der hinteren Glaskörperabhebung
Antragsteller
Dr. Martin Hermel
Fachliche Zuordnung
Augenheilkunde
Förderung
Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5374763
Bei schweren Erkrankungen des Auges, wie z.B. Netzhautablösungen,intraokularen Entzündungen oder Verletzungen, muß oft der das Augeausfüllende Glaskörper operativ entfernt werden. Vor allen bei jungenMenschen ist dieser jedoch fest mit der Netzhaut verbunden, und bei seiner Abtrennung können Netzhautschäden entstehen. Verbleibende Reste erleichtern allerdings die Zellproliferation und unterstützen die Ausbildung von kontraktilen Bindegewebssträngen, die komplizierte Netzhautablösungen hervorrufen. Um eine schonende Glaskörperabhebung zu erreichen, wurde der intraoperative Einsatz proteolytischer Enzyme vorgeschlagen. Plasmin, ein im Blut als Vorstufe vorkommendes Enzym, spaltet unter anderem die Proteine Laminin und Fibronektin, die Bestandteile der Grenzschicht zwischen Glaskörper und Netzhaut sind. In mehreren Studien konnte demonstriert werden, dass die Injektion von Plasmin ins Auge eine Glaskörperabhebung induzieren oder erleichtern kann. Da kommerzielle Plasminpräparationen ausmenschlichem Spenderblut hergestellt werden, kommt aufgrund derInfektionsgefahr zur Zeit nur autologes Plasmin für therapeutische Anwendung in Betracht. Das bisher zeit- und arbeitsaufwendige Verfahren zur Isolation des Enzyms aus dem eigenen Blut des Patienten wurde jetzt so modifiziert, daß eine autologe Enzymgewinnung direkt vor der Operation möglich ist. Dieses Verfahren ist vielversprechend, aber der Effektivitätsnachweis steht noch aus, und auch die Toxizität wurde nicht näher untersucht. Das Ziel des zur Förderung beantragten Vorhabens ist die Untersuchung der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der so gewonnenen Plasminpräparate an Kaninchen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien