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Temporale Dynamik bei der visuellen Objekt- und Ereignisverarbeitung

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2002 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5469603
 
Alle beantragten Projekte sind experimentell konzipiert und erfordern einen hohen Programmieraufwand für die Realisierung der Versuche. Bei den in den Labors fast aller Antragsteller eingesetzten Standardrechnern handelt es sich um konventionelle PCs, wobe die expermentiellen Untersuchungen zur Zeit fast alle noch unter dem (zur Echtzeit-Displaydarbietung und -Datenaufzeichnung gut eigneten) Betriebssystem DOS laufen. Ein großes Problem ergibt sich freilich daraus, dass DOS-Applikationen durch das mittlerweile dominante Windows-Betriebssystem nicht mehr unterstützt werden. Die Hauptschwierigkeit liegt dabei in der Multitasking-Fähigkeit von Windows begründet. Durch das sogenannte Multitasking wird verschiedenen gleichzeitig auszuführenden Applikationen vom Betriebssystem jeweils eine gewisse Zeit (im Bereich von einigen Millisekunden) zugewiesen, in der sie die CPU beanspruchen können. Dieser Zeitabschnitt ist durch die Applikation direkt nur teilweise (durch Prioritätszuweisung) beeinflussbar; eine Kontrolle des Zeitabschnitts erfordert einen direkten Zugriff auf die CPU. Ein ähnliches Problem ergibt sich bei der Grafikdarstellung durch den neuen Grafikstandard AGP, durch den die Darstellung VGA-basierter Displays unmöglich wird. Dies macht es notwendig, jetzt sehr rasch neue experimentelle Programmplattformen unter den Betriebssystemen Windows bzw. Linux zu entwickeln. Da kommerziell zur Zeit keine derartigen Plattformen angeboten werden (wohl weil der Standard-PC-Benutzer keinen Bedarf für solche Produkte hat), ist es erforderlich, eine neue Plattform zu entwickeln, mittels derer sich spezielle Lösungen für die einzelnen Teilprojekte effizient realisieren lassen. Die zur Entwicklung einer solchen Plattform erforderliche Expertise - detaillierte Insider-Kenntnisse der o.g. neuen Betriebssysteme sowie Erfahrung mit der (hardware-nahen) Programmierung von Echtzeit-Applikationen - übersteigt freilich bei weitem die Programmier- (und Hardware-) Kenntnisse, die man von einem experimental-psychologisch ausgebildeten Wissenschaftlichen Projektmitarbeiter realistischerweise erwarten kann. Um also für die verschiedenen Teilprojekte einen raschen und möglichst nahtlosen Übergang von der alten (DSO-basierten) zu einer neuen Plattform zu ermöglichen, werden für die Forschergruppe Mittel für die Vergabe von Werkaufträgen an versierte Informatikstudenten beantragt, deren Aufgaben erstens in der Entwicklung einer Windows- bzw. Linux-basierten Experimentalplattform für Echtzeit-Applikationen bestehen und zweitens in der darauf basierenden Entwicklung von speziellen Lösungen für die Realisierung der Experimente in den einzelnen Teilprojekten. Für die sachverständige Vergabe und Koordination dieser Arbeiten stünden Dr. J. Krummenacher (RWTH Aachen) und PD Dr. Heiner Deubel zur Verfügung. Dr. Krummenacher hat auf der Basis der Windows-basierten DirectX-Plattform (Microsoft) ein Präsentationsprogramm entwickelt, das als Grundlage für die weiteren Entwicklungsarbeiten dienen würde. Wesentliche konzeptionelle und programmiertechnische Vorarbeiten sind also bereits geleistet. Das o.g. Problem stellt sich natürlich nicht nur im Zusammenhang mit der beantragten Forschergruppe, sondern betrifft im Prinzip alle mit dem PC arbeitenden experimentell Psychologen (und damit eine große Zahl von experimentalpsychologischen DFG-Anträgen). Deshalb ist vorgesehen, die zu entwickelnde Plattform den Fachkollegen - etwa in Shareware-Lizenz über die DGPs-Fachgruppe für Allgemeine Psychologie - zugänglich zu machen. Auch aus diesem Grunde wäre eine professionelle Ausführung der Programmentwicklungsarbeite durch eine Informatikfachkraft äußerst wünschenswert.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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