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Phylogeographie und Naturschutzgenetik des goldbraunen Mausmakis (Microcebus ravelobensis) in Nordwest-Madagaskar angesichts von historischen und rezenten genetischen Differenzierungsprozessen
Antragstellerin
Professorin Dr. Ute Radespiel
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung von 2002 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5377427
Die Entwicklung von Schutzstrategien für bedrohte Arten erfordert sowohl die Kenntnis ihrer Bestandszahlen, Verbreitung und ökologischen Bedrohungsfaktoren als auch des Grades an intraspezifischer Differenzierung (morphologisch, verhaltensökologisch, genetisch), die das Resultat historischer und/oder gegenwärtiger Prozesse sein können. Ziel dieses Projektes ist es, zum ersten Mal die Phylogeographie eines Primatenmodells, des goldbraunen Mausmakis, über sein gesamtes Verbreitungsgebiet angesichts drastischer anthropogener Störungen zu untersuchen. Historische und rezente Prozesse der genetischen Differenzierung sollen dabei identifiziert werden, um effektive Schutzstrategien zu entwickeln. Eine große Zahl von Populationen in Nordwest-Madagaskar soll besucht und beprobt werden. Zensusdaten werden verwendet, um Populationsgrößen, Fragmentgrößen und den Grad anthropogener Störungen abzuschätzen. Gegensätzliche phylogeographische Hypothesen sollen mit Hilfe von polymorphen Mikrosatelliten und mitochondrialen DNA-Sequenzen sowie neu entwickelten und viel versprechenden statistischen Verfahren untersucht werden. Durch die Analyse dieser Prozesse werden wichtige Erkenntnisse gesammelt zu den evolutionär signifikanten Einheiten und Managementeinheiten bedrohter Primatenarten und zu den phylogeographischen und historischen Prozessen auf Madagaskar, einer Insel mit einer langen Geschichte kompletter geographischer Isolierung, die ein einzigartiges Experiment der Evolution darstellt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Madagaskar
Beteiligte Personen
Professor Dr. Daniel S. Rakotondravony; Professorin Dr. Olga A. C. Ravoahangimalala