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Ein „Kunstschatz von Meisterwerken, großen Theils in Originalhandschriften“. Erschließung und Digitalisierung des Archivs der Sing-Akademie zu Berlin

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 537804797
 
Die Sing-Akademie zu Berlin wurde 1791 von Carl Friedrich Christian Fasch ins Leben gerufen. Sie ist der älteste noch existierende gemischte Chor, der sich der Aufführung historischer Musik im Konzert seit seiner Gründung widmet. Hierfür wurde ein Notenarchiv angelegt, das größtenteils von Faschs Nachfolger, Carl Friedrich Zelter, zusammengestellt und aufgebaut wurde. Den Schwerpunkt der Sammeltätigkeit Zelters bildete die Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts. Entsprechend Zelters Bildungsideal nahm der Bestand bald eine enzyklopädische Gestalt im Sinne der Aufklärung an, sodass seine Zusammensetzung schnell weit über die ursprüngliche Bestimmung, d.h. die Chormusik, hinausging. So sind in dieser umfangreichen Sammlung sämtliche Stilrichtungen und Gattungen der europäischen Vokal- und Instrumentalmusik vertreten – vom Volkslied und der Salonmusik bis hin zu großen Oratorien oder Opern, vom kurzen Klavierstück über Solokonzerte bis hin zu großbesetzten Ouvertüren und Sinfonien. Die Übernahme verschiedener musikalischer Nachlässe (u.a. von Carl Jakob Christian Klipfel, Sara Levy, Friedrich Nicolai oder Georg Poelchau) und die Aufnahme von Musik aus diversen Klöstern Schlesiens ließ ein sehr vielfältiges und reiches musikalisches Notenmaterial entstehen, in dem sich zahlreiche Unikate – seien es Autographen oder Abschriften – befinden. Das Archiv der Sing-Akademie schließt außerdem die weltweit drittgrößte Sammlung an musikalischen Quellen der Bach-Familie sowie Quellen mit Musik Georg Philipp Telemanns und der Brüder Graun ein. Es finden sich überdies Opern von Barockkomponisten wie Alessandro Scarlatti, Antonio Vivaldi oder Johann David Heinichen, einzelne davon als Unikate. Das Notenarchiv der Sing-Akademie zu Berlin galt seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges jahrzehntelang als verschollen, bis es schließlich im Staatlichen Archiv – Museum für Literatur und Kunst in Kiew wiedergefunden wurde. Seit der Restitution im Jahr 2001 an die Sing-Akademie steht es zur Benutzung und für Forschungszwecke als Dauerleihgabe an der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin – PK (SBB) zur Verfügung. Ein kleinerer Teil des Archivs, der stets in Berlin verblieben war, befindet sich seit 1974 bzw. seit 1977 ebenfalls als Depositum in der SBB. Dieser Teil umfasst zahlreiche Textbücher, Sonderdrucke, Programmzettel, Mitgliederverzeichnisse, Tagebücher, Aktenordner, Bilder sowie Briefe. Außerdem wurden auch in jüngerer Zeit (2022 und 2023) noch einmal Archivalien der Sing-Akademie an die SBB als Ergänzung zum Depositum übergeben. Ziel des Projekts ist die Erschließung und Digitalisierung der historischen Bestände der Sing-Akademie zu Berlin, die sich in der SBB als Depositum befinden. Die Katalogisierungsdaten und die Digitalisate sollen über den Stabikat/GBV, die Musikhandschriftendatenbank RISM und die Datenbank für Briefe und Nachlässe „Kalliope“ sowie die Digitalisierten Sammlungen der SBB frei zur Verfügung stehen.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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