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Großbetrieb und Landschaft im Wandel der Wirtschaftsweisen. Die hessische Domäne Frankenhausen und ihr Umland (18. bis 20. Jahrhundert)

Fachliche Zuordnung Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Förderung Förderung von 2002 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5378453
 
Landwirtschaftliche Großbetriebe waren auch in den durch bäuerliche Betriebe und dörfliche Strukturen geprägten Landschaften westlich der Elbe keine Seltenheit. Hierzu zählen v.a. die Domänen. Im Gegensatz zu den Domänen in den gutsherrlich verfassten Territorien östlich der Elbe ist die Bedeutung der Domänen für Landschaft, Landwirtschaft und ländliche Gesellschaft im Bereich der Grundherrschaft noch weitgehend unerforscht. Das im Oktober 2002 gestartete, epochenübergreifende und interdisziplinär angelegte Forschungsprojekt hat zum Ziel, diese Forschungslücke zu schließen, indem es Agrargeschichte und Landschaftsforschung zusammenführt. Ausgangspunkt ist die These, dass Güter (und Domänen in einem spezifischen Sinne) ländliche Betriebs- und Sozialformen sui generis darstellen. Am Beispiel der nordwestlich von Kassel gelegenen Domäne Frankenhausen sollen für den Zeitraum zwischen 1750 und der Gegenwart epochenspezifisch die jeweiligen Formen der Landwirtschaft innerhalb der Domäne analysiert werden, und zwar im Hinblick auf sozial- wie auf landschaftsgeschichtliche Fragestellungen. Darüber hinaus wird der Hypothese nachgegangen, dass die Domäne ein Gravitationszentrum in der - realen und sozialen - Landschaft darstellte, das über den engen Rahmen des eigentlichen Betriebes ausstrahlte. Durch den Zustrom von Arbeitskräften aus dem Umland werden jedoch auch Einflüsse in gegenläufiger Richtung wirksam. Die einzelnen Komponenten dieses Verhältnisses sind am ehesten mikrohistorisch zu fassen. Faktoren von Wandel und Beharrung müssen zugleich auf einen breiteren Horizont bezogen werden. Der Wechsel von Agrarkonjunkturen, politischen Formationen und Marktverhältnissen gehört ebenso dazu, wie das Einflussfeld, das vom Wirtschafts- und Sozialraum der Stadt Kassel ausgeht. Durch die Einbeziehung dieser verschiedenen Faktoren kann das Projekt Bausteine zu einem überregionalen Vergleich liefern, nicht zuletzt mit Hinblick auf Verhältnisse östlich der Elbe, die bislang zum Thema "agrarischer Großbetrieb" bevorzugt untersucht worden sind. Die im Projekt zu gewinnenden Erkenntnisse geben wegen ihrer Gegenwartsorientierung zugleich Impulse für aktuelle planerische Fragestellungen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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